Mit seinen 96 Jahren ist der Deutsche Tischtennisbund (DTTB) ein Großvater unter den Sportverbänden. Jetzt hat er sich eine weibliche Frischzellenkur gegönnt: Claudia Herweg ist erste Präsidentin des DTTB. Eigentlich sollte das Geschlecht ja keine Rolle mehr spielen, sagt Herweg. Aber von der Geschlechtersymbolik erhofft sie sich dennoch ein Signal. „Dafür müssen wir aber immer noch kämpfen, und da machen wir ‚Ersten‘ es den jüngeren Mädels hoffentlich leichter.“ Große Ziele hat die erste Präsidentin jedenfalls. „Vom Kindergarten zu Olympia: systematische Findung und Entwicklung von Top-20-Weltrangliste Spielern“ nennt sie als einen ihrer Top-Punkte auf der To-do-Liste.
Der Fußballplatz ist schon grün, jetzt will es auch der Profiverband werden: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will nachhaltig werden. Ab der Saison 2023/24 müssen die 18 Vereine der 1. Bundesliga und die 18 Vereine der 2. Bundesliga Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, wenn sie die Lizenz zum Mitkicken bekommen wollen. „Wir haben das Thema auf den Weg gebracht“, sagt der scheidende DFL-Boss Christian Seifert. Was konkret bis zur übernächsten Saison verlangt werden soll, muss allerdings noch erarbeitet werden. Wir hätten ein paar Vorschläge: Kein Einweg mehr bei Bratwurst und Bier, keine Flugreisen mehr für die Fußballer im Inland, die Trikots nur noch mit einem grünen Label…
Die Spieler der TSG 1899 Hoffenheim haben Weihnachtsgeschenke für mehr als einhundert im Krankenhaus liegende Kinder aus der Region des Fußball-Bundesligisten gekauft. Die aus der Mannschaftskasse finanzierten Präsente packten die Männer gleich auch noch selbst ein. „Wir wollten denen einfach einen kleinen Moment Glück schenken“, sagt Kapitän Havard Nordtveit. Einziger Wermutstropfen: Wegen der Corona-Pandemie können die Kicker die Pakete nicht persönlich übergeben. Wir sagen trotzdem: Herzerwärmend!
Ihr Martyrium ging über Jahre, die juristische Aufarbeitung danach auch. Doch im Missbrauchsskandal um den früheren Turnarzt Larry Nassar haben nun hunderte missbrauchte Frauen wie Simone Biles endlich eine Entschädigung zugesprochen bekommen. 380 Millionen US-Dollar sprach ihnen ein Gericht in Indianapolis zu. Rachael Denhollander, die 2016 als erste Turnerin gegen Nassar ausgesagt hatte, fasste es passend zusammen. „Kein Geldbetrag wird jemals den Schaden reparieren, der angerichtet wurde und was diese Frauen durchgemacht haben. Aber irgendwann müssen die Verhandlungen enden, denn diese Frauen brauchen Hilfe – und sie brauchen sie jetzt.“ Ein unabhängiger Mediator soll entscheiden, wie viel jedes Opfer bekommt – abhängig auch von der Länge und Schwere des Missbrauchs.
Paris, du bist großartig. Zum ersten Mal wird die Eröffnung von Olympischen Spielen nicht in einem Stadion stattfinden, sondern im Herzen der Gastgeberstadt. 2024 will Paris in seiner wunderschönen, geschichtsträchtigen Innenstadt das größte Sportereignis der Welt beginnen lassen. Die Sportler*innen werden auf 160 Booten über die Seine zur Pont d’Iéna gefahren, wo dann unter dem Eiffelturm die eigentliche Eröffnung ist. Notre Dame, der Louvre, all das wollen die Organisator*innen von Paris 2024 präsentieren. Chapeau!
Lewis, Kopf hoch! Was ist ein WM-Titel schon gegen einen Ritterschlag? Nach dem verlorenen Drama im Formel-1-Finale von Abu Dhabi kann sich Lewis Hamilton jetzt von niemand geringerem als Queen Elizabeth II. trösten lassen. Nachdem der offizielle Ritterschlag im Dezember 2020 aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnte, war es jetzt soweit. Die britische Königin schlug den britischen Rekordweltmeister in Schloss Windsor leibhaftig zum Ritter. Eine größere Ehre gibt es für Sportler*innen in Großbritannien nicht. Ein weiterer Trost nach dem großen Ärger: Den Titel „Sir“ wird Max Verstappen Hamilton niemals abnehmen können.
Sport ist Mord, dachte wohl so manche*r Fernsehzuschauer*in, als beim „Sex and the City“-Comeback (die Nachfolge-Serie heißt allerdings „And Just Like That“) ausgerechnet „Mr. Big“ (John James Preston) nach dem Fitnesstraining am Herzinfarkt starb. Jedenfalls erkannten die kundigen Fernsehzuschauer*in das Todesgerät als Peloton-Bike und identifizierten auch die Peloton-Star-Trainerin Jess King als Antreiberin auf den letzten Lebensmetern von „Mr. Big“. Der Serienplot ließ die Aktie des Fitness-Unternehmens aus New York abstürzen – doch Peloton reagierte mit Humor. Zunächst sezierte Suzanne Steinbaum, eine der beratenden Peloton-Ärztinnen, den ungesunden Lebensstil des On-off-Lovers von Carrie. Und danach drehte das Unternehmen den Spieß komplett um: Es veröffentlichte ein Video, wonach der Tod nur gespielt war und „Mr. Big“ tatsächlich mit seiner Antreiberin durchgebrannt ist. „He’s alive“ – wir lachen uns halb tot über den Konter.
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