„Du denkst dir manchmal, fällt eigentlich noch Irgendjemandem irgendetwas ein? Und dann siehst du, was in den Bewerbungen drin ist, und dann bist du einfach nur baff. Denkst: krass!“ Mit diesen begeisterten Worten erzählt Christoph Beaufils, Brand Strategist Consumer Goods und Product Owner für ISPO.com, im SAZsport-Podcast von seinem „Herzblut-Thema“, dem ISPO Award. Und fügt hinzu: „Es gibt einen Trend, den ich einfach genial finde: Nicht das Rad jedes Mal neu zu erfinden, sondern es besser zu machen. Einfach etwas, was schon sehr gut ist, umweltverträglich gut und nachhaltig gut zu machen.“
Dass der Preis eine lange Tradition habe, und es ihn jetzt in einer 2.0-Version gebe, das macht Podcaster Florian Bergener, Reporter bei der SAZsport, neugierig. „Die Sportwelt ist schnelllebig und wir sind darin als Netzwerker unterwegs. Wir haben eine Leuchtturmfunktion, damit die Menschen zu uns finden und wir Verbindungen herstellen können.” Orientierung und Inspiration geben sei dabei wichtig. Dieser Rolle trage der erweiterte ISPO Award nun noch mehr Rechnung, sagt Beaufils.
Auf die Frage von Bergener, warum sich Hersteller*innen für den ISPO Award bewerben, zählt Beaufils unter anderem zwei Punkte auf.
Zum einen sei die Glaubwürdigkeit „riesig“. „Wir bestätigen von außen, dass es ein hervorragendes Produkt ist, und damit bieten wir seriöse Orientierung.“ Insbesondere innerhalb der Branche, aber nun verstärkt auch für Endkund*innen. Die Nachfrage nach wirklich seriöser Orientierung sei über die Jahre gestiegen, meint Beaufils im Gespräch...
Zum anderen der Informationsvorsprung: Mit der Präsentation der Gewinner*innen auf den Messen – „entweder auf der OutDoor by ISPO im Juni oder auf der ISPO Munich im November, das kann jeder für sich entscheiden“ – die Innovationen der Sportwelt werden auch im Spotlight der Messen gesehen. “Da geht einfach jeder hin, und für den Retail Buyer ist es eine Art Buyers’ Guide. Für die Medien hat es News-Value und für den interessierten Endverbraucher, der es ja online findet, ist es Kaufberatung.”
Besonders hervor hebt Beaufils, dass die Review-Berichte dem Marketingplan des*r Gewinners*in folgen. Diese*r könne entscheiden, wann er*sie den Review Bericht veröffentlicht haben will. Inkludiert in das Paket sei auch das Targeting. „Wenn ein Gewinner sagt, ich möchte die Händler erreichen, geben wir es in die richtigen Kanäle. Oder wir schneiden es eher auf den Endverbraucher zu. Der Gewinner kann sicher sein, dass es den Richtigen erreicht.“ Dafür sorge unter anderem auch die im Paket enthaltene Content Distribution.
Warum das Qualitätssiegel mit einer Art digitalem Testbericht, den sogenannten “Review-Berichten”, kombiniert wurde, erläutert Beaufils im Gespräch mit Bergener damit, dass die bevorzugte Inspirationsquelle für Konsument*innen Qualitätssiegel und Testberichte seien und mit 68 % Anteil vor klassischer Werbung und ähnlichem genannt würden. Das ergab eine Umfrage im ISPO Collaborators Club.
Ebenfalls neu sei das ISPO Award Magazin. Orientierung und Inspiration geben steht nach Worten des Markenstrategen im Vordergrund: „Jeder Besucher bekommt das Magazin bei seinem Messebesuch an die Hand.“ So erhalte er alle relevanten Informationen auf einen Blick.
Das ISPO Team habe sich viele Gedanken gemacht, um die Weiterentwicklung des Preises voranzutreiben. „Wir wollen Innovationen beschleunigen.“ Aus diesem Grund müssen Nicht-Gewinner des ISPO Awards auch nur 100 EUR Handlingfee bezahlen. Wenn es dann nicht für einen Gewinn ausreicht, wisse der Bewerber wo er stehe, wird nicht bestraft und vielmehr befähigt. Das motiviere eher zur Qualitätssteigerung und einem neuen Versuch.
Vor der eigentlichen Bewerbung gebe es sogar nun ein Screening, um die Chancen des Produktes zu bewerten - so erhalte jeder Bewerber frühzeitig Rückmeldung, ohne, dass er einen erhöhten logistischen oder monetären Aufwand habe. Des Weiteren sei die Vergabe nun eine ganzjährige Auszeichnung und es gibt so viele Gewinner, wie die Jury sie bestimme. Denn: „Innovationen kannst du nicht steuern.“ Die Menge der Einreichungen und Auszeichnungen unterscheiden sich daher. Die zeitliche Flexibilität begrüßen die Bewerber sehr. Um diese aber zu ermöglichen, treffe sich die Jury deshalb einmal pro Quartal.
„Für den ISPO Award zählt Ehrlichkeit“, betont Beaufils im Gespräch mit Bergener. Die eigentliche Bewerbung soll sauber und kompakt gemacht sein, am besten mit einem Video vom Produktmanager: „Die Jury will sehen, was hat sich der Produktentwickler gedacht?“ Allerdings gerne ohne großes Chichi. Er warnt aber: „Anflüge von Greenwashing disqualifizieren gleich von vorneherein.“
Wie sehr sich die beiden auf die OutDoor by ISPO im Juni freuen – das war dann noch Thema am Ende des etwa 35-minütigen Gesprächs. Zu hören ist der SAZsport-Podcast überall, wo es Podcasts gibt, oder direkt auf der Website der SAZsport.