Ja, richtig gehört: Der Männerfußball hat jetzt eine Frau! Mit fünf Jahren spielte die kleine Ellen Fokkema schon die Jungs beim Fußball schwindelig – nun darf sie das auch offiziell mit Männern machen. Wegen der talentierten Stürmerin des niederländischen Amateurklubs VV Foarut änderte der niederländische Fußballverband KNVB seine traditionellen Regeln und lässt nun gemischte Mannschaften zu. Denn in der Provinz von Ellen Fokkema gibt es keine geeignete Frauenmannschaft. Das Angebot für einen Profivertrag im Frauenfußball lehnte die 19-Jährige wegen ihrer laufenden Ausbildung ab. Nun dürfen dank der „Lex Fokkema“ in Holland grundsätzlich Frauen in gemischten Mannschaften mit Männern in den niederländischen Amateurligen kicken. Bisher war dies nach der Jugend nicht mehr erlaubt. Damit ist unser Nachbarland weiter als wir. In Deutschland dürfen junge Frauen (noch) nicht bei den Männern mitkicken.
In der Schule wurde Laiken Olive wegen eines unvollständig entwickelten Armes als behindert gemobbt. Nun ist der_die Cosplay-Spieler_in mit einem echten Heldenarm des Spielcharakters Venom Snake ausgestattet. Olive, der_die seine_ihre Geschlechtsidentität als nicht-binär identifiziert und deshalb von uns in der_die geschlechtsneutral beschrieben wird, bekam von der britischen Robotikfirma Open Bionics den Arm.
Raketenfunktionalität wie im Game hat die 11.000-US-Dollar-Prothese zwar nicht. Mit seinen speziellen Sensoren, die die elektrischen Leistungen der Muskeln messen und in Handbewegungen umwandeln sollen, hat der Arm aber doch Heldenfunktion für den_die 21-Jährige_n. „Ich wollte die Tatsache verbergen, dass ich anders war“, erinnert sich Olive an früher, als er_sie stets eine Jacke über dem Arm trug. „Aber mit dem Heldenarm sah ich das ganze Potenzial dessen, was ich damit machen konnte.“ Heute zelebriert er_sie die Andersartigkeit - und wir finden das mehr als inspirierend!
Mutig sein, große Träume verfolgen, wer wünscht sich das nicht für sein Kind? Mitarbeiter des Sportuhrenherstellers Garmin haben nun ein Buch mit wahren Geschichten aus dem Outdoor-Sport geschrieben, mit dem sie Kinder - vor allem Mädchen - genau zu solch einem großen, freien Denken bewegen wollen.
In „Women of Adventure: Mutig in einer großen Welt“ geht es in sechs Geschichten um Frauen, die eine Vielfalt von Alter, Körpertyp und Ethnie repräsentieren. Im Buch wird etwa die Geschichte von Mirna Valerio erzählt, die sich für Inklusion in der Laufgemeinschaft stark macht. Valerio ist deutlich übergewichtig, doch sie hat bereits 11 Marathons und 14 Ultramarathons absolviert.
Die schlimmsten Geschichten schreiben manchmal trotzdem Happy Ends: In der Katastrophe beim chinesischen Ultramarathon mit 21 Toten gab es auch einen Helden. Der Schäfer Zhu Keming kämpfte bei dem Cross-Country-Lauf über 100 Kilometer gegen den Tod bringenden Eisregen an. Dabei rettete er das Leben von insgesamt sechs Läufern, drei Männer und drei Frauen. Zhu hatte während des Unwetters in einer kleinen Höhle Schutz gesucht. Als er von dort einen orientierungslosen, offensichtlich in Lebensgefahr befindlichen Läufer sah, brachte der Schäfer den Mann in die Höhle. Dort zündete er ein Feuer an und sorgte so für Wärme. Anschließend ging der Schäfer wieder ins Gelände und brachte noch fünf weitere Läufer in Sicherheit. Im chinesischen Online-Netzwerk Weibo schrieb einer der Geretteten, Zhang Xiaotao, „ich will euch sagen, wie dankbar ich dem Mann bin, der mich gerettet hat.“
Dieser Team Sport ist nichts für Weicheier: Seit Samstag kämpfen zwölf Skipper mit ihren Teams im Ocean Race Europe gegeneinander. Von Lorient in Frankreich über Cascais in Portugal und Alicante in Spanien geht es 2000 Seemeilen ins italienische Genua. Die deutsche Yacht mit Robert Stanjek hat den Namen Einstein. Womöglich setzt das Team darauf, dass Erfolg relativ ist. Denn außer einem Sieg gilt es beim Ocean Race Europe schon als Erfolg, unbeschadet in den Zielhafen einzufahren. Eine Besonderheit ist, dass die Offshore-Einrümpfer mit gemischten Teams besetzt sind. Männer und Frauen versuchen gemeinsam, ihre Ziele zu erreichen. Und das eben möglichst ohne Blessuren! Wir wünschen viel Glück!
Das ist die vielleicht schönste Nachricht der Woche: Einer der weltweit größten Anbieter von Lifestyle-Bekleidung, VF Corp., macht Schluss mit Kinderarbeit! Marken wie Timberland, Eastpak, Supreme oder Vans gehören dem Unternehmen an. VF Corp. kündigte ein neues Aktionsversprechen für Kinderrechte an. Damit soll Kinderarbeit in der gesamten globalen Lieferkette des Konzerns bis 2025 beseitigt werden. Außerdem sollen die Rechte von Kindern gestärkt werden. Das Unternehmen ließ sich dabei von den Vereinten Nationen anspornen, die das Jahr 2021 zum Internationalen Jahr zur Beseitigung der Kinderarbeit erklärt haben. Außerdem verpflichtet sich der Anbieter, die vom Kinderhilfswerk Unicef, den Vereinten Nationen und Safe the Children entwickelten Kinder- und Geschäftsgrundsätze in sein unternehmerisches Handeln zu integrieren. Zu den Schritten gehört, die Einkaufspraktiken strenger zu kontrollieren und auch die Löhne und Arbeitsbedingungen der Eltern der Kinder zu prüfen. Denn nur wenn die ausreichend Geld nach Hause bringen und auch noch Zeit für ihre Kinder haben, gibt es wirkliche Fortschritte.
Schwäche zuzugeben ist das stärkste, was man als Sportler*in machen kann. Genau das hat sich Tennisstar Naomi Osaka getraut. Auf dem Höhepunkt ihres Erfolges hat die 23 Jahre alte Japanerin diese Woche am Rande der French Open ihre Depressionen öffentlich gemacht. Osaka galt als neues Aushängeschild des Tennissports. Sponsoren und Illustrierte rissen sich um sie. Mit geschätzt mehr als 30 Millionen US-Dollar Jahreseinnahmen war die vierfache Grand-Slam-Siegerin die bestbezahlte Sportlerin der Welt geworden. Nun will sich Osaka zunächst aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Doch wenn sie zurückkommt, will sie nicht wieder in alte Muster zurückkehren - „wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, möchte ich wirklich mit der Tour zusammenarbeiten, um zu diskutieren, wie man die Situation für die Spieler, die Presse und die Fans verbessern kann.“
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