Pressemitteilung
30.01.2019

Frauen sind als Zielgruppe auf dem Vormarsch, jedoch nicht in Führungspositionen

Die internationale Umfrage unter 833 Ausstellern und Besuchern der ISPO Munich zeigt: Der Anteil an spezifischen Sportprodukten für Frauen ist hoch – weibliche Führungskräfte gibt es aber immer noch zu wenige. Das Sport-Business hat zwar die Zielgruppe der Frauen und ihre Anforderungen zunehmend besser im Blick. Im Bereich Marketing und Produktentwicklung sind dennoch viele Potenziale nicht ausgeschöpft.

Frauen im Sports Business
ISPO Munich für Frauen im Sports Business.
  • Bedeutung von Frauen als Zielgruppe steigt
  • Entscheider und Marketing im Sport-Business sind weiterhin männlich
  • Women’s Lounge powered by Frauen Verbinden lädt zum Dialog ein

„Frauen wählen ihre eigene Ausrüstung und sie sind vorsichtig bei der Wahl des richtigen Equipments. Produkte und ihre Eigenschaften werden immer wichtiger, es kommt nicht mehr nur auf das Aussehen an. Frauen werden als Zielgruppe im Sport immer relevanter”, sagt Maria Elena Rizzieri, Woman Project Leader bei Blizzard / Tecnica. Auf diesen Trend reagieren auch die Hersteller. „Die Anzahl spezifischer Produkte für die weibliche Zielgruppe nimmt zu. Dazu gehören genderspezifische Produkte, die den anatomischen und ergonomischen Ansprüchen entsprechen“, ergänzt Kim Scholze, Community Managerin bei der ISPO Munich und verantwortlich für die ISPO-Initiative „Frauen im Sport-Business“.

An der Umfrage mit dem Fokus „Frauen als Zielgruppe“ und „Frauen in Führungspositionen“ nahmen 833 Hersteller und Händler aus der Sportartikelbranche teil. 79 Prozent der Hersteller gaben dabei an, dass Frauen für den Umsatz ihres Unternehmens wichtig bis äußerst wichtig sind. Für 46 Prozent der Hersteller hat die Bedeutung der weiblichen Zielgruppe in den letzten zwei Jahren an Bedeutung gewonnen. Auch bei den Händlern zeigt sich die hohe Relevanz: Bei einem Viertel von ihnen machen spezielle Frauenkollektionen oder -produkte die Hälfte des Gesamtportfolios oder mehr aus. Bei 35 Prozent liegt der Anteil zwischen 25 und 49 Prozent.

In der Herstellung entscheiden Frauen meist nicht über die Produkte

Die Bedeutung von Frauen als Zielgruppe nimmt in der Sportindustrie also zu, doch bei mehr als der Hälfte der Hersteller-Unternehmen (53 Prozent) gibt es keine spezielle Kampagnenplanung, um diese Zielgruppe anzusprechen. Ebenfalls mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Händler gibt an, dass sie kein eigenes, gesamtheitliches Konzept Frauen haben. In der Produktentwicklung gibt es ebenfalls Luft nach oben: So sagen 94 Prozent der Hersteller, die spezielle Frauenkollektionen anbieten, dass sie Frauen in die Produktentwicklung miteinbeziehen. Allerdings treffen nur in 22 Prozent der Unternehmen überwiegend Frauen die Entscheidung über diese Produkte. So kommt es dazu, dass die Ansprache in der Werbung und im Marketing eher männlich erscheint und oft nicht die Lebensrealität von Frauen widerspiegelt.

Immer noch wenige Frauen in Führungspositionen

77 Prozent der Unternehmen (Händler und Hersteller) haben weniger als die Hälfte der Führungspositionen mit Frauen besetzt. Bei fast der Hälfte der Befragten (48 Prozent) liegt der Anteil der weiblichen Führungskräfte sogar unter 25 Prozent.

Nur in 16 Prozent der Fälle liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte über 50 Prozent. Förderprogramme für Frauen könnten die Situation verbessern, doch 73 Prozent der Hersteller und Händler bieten keine speziellen Coachings, Mentorenprogramme oder ähnliches an. Und auch das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist lediglich bei 54 Prozent fest im Unternehmensbild verankert.

ISPO Munich für Frauen im Sport Business

Die Umfrage ist Teil einer vor zwei Jahren gestarteten umfassenden Initiative der ISPO Munich zum Thema „Frauen im Sport-Business“. „Mit unserem Engagement möchten wir das Bewusstsein in der Branche schärfen und den gesellschaftlichen Diskurs fördern, um den Wandel in der Branche voran zu treiben. Nach wie vor gibt es zu wenig weibliche Führungskräfte in der Sportartikelindustrie. Außerdem nimmt diese die zielgruppenspezifische Ansprache von Frauen noch nicht ausreichend wahr, hier gibt es noch viel Potenzial“, erläutert Kim Scholze. Das betrifft vor allem dem Fachhandel. „Frauen sind größtenteils die Entscheider über das Familien-Budget, umso wichtiger ist es, ihren Anforderungen bestmöglich nachzukommen.“ Diese Themen greift die ISPO Munich nicht nur in ihrer Umfrage auf.

Die Grafik finden Sie zum Download auf der Website oder auf Anfrage über den obenstehenden Kontakt.

Kathrin Hagel
PR Manager