In den drei Messetagen diskutierte die Sportindustrie in neun Hallen – aufgeteilt in drei entlang der Wertschöpfungskette aufgebauten Arenen, und zahlreichen Konferenzen, die herausfordernde Marktlage. Zwar prägen die sich nur langsam stabilisierende Lagerbestände, verhaltener Konsum und ein unsicheres globales Umfeld den Markt, doch die ISPO machte auch die Innovationskraft der Branche deutlich: Wachstumsfelder wie Running, Racket Sports, Female Performance (Hochfunktionale Kleidung für die weibliche Zielgruppe), Health und Wellbeing entwickeln sich klar positiv.
„In den Panels, an den Ständen und besonders auf der Retail Conference wurde klar, wo die Branche Potentiale sieht und deutlich zuversichtlicher nach vorn schaut als in den vergangenen Jahren“, zieht ISPO Exhibition Director Lena Haushofer ihr Fazit. „Herausfordernd bleibt es trotzdem, aber die Branche bringt Lösungen, Antworten und Entschlossenheit mit. Und das hat für eine positive Stimmung gesorgt.“ Wachstumsmärkte wie Corporate Health oder Performancetechnologien unterstreichen das Potenzial, das in einer sich wandelnden Sportwelt steckt.
Neue Hallenstruktur und der ISPO-Retailclub sorgte für einen stärkeren Fokus auf Handelsthemen
In der Branche zeigt sich, dass Sport, Outdoor, Fashion, Tech und Gesundheit immer weiter zusammenwachsen. Bei den ISPO-Veranstaltern standen deshalb in diesem Jahr ein holistisch aufgebautes, kuratiertes und handelsspezifisches Programm und Messeangebot im Vordergrund.
Die einordnende Struktur der Hallen und Segmente, maßgeblich gestaltet im Dialog mit Marken, Verbänden, Retailern und Medienschaffenden, sorgt für Orientierung entlang der Wertschöpfungskette. Die dort präsentierten Angebote setzten Trend- und Produktsignale.
Die Gründung des Retailclubs, Panels zur Zukunft des Handels mit Margit Gosau (Sport 2000), Dr. Alexander von Preen (Intersport Deutschland e.G.) und Arnaud Sauret (Decathlon Deutschland) sowie ein klarer Fokus auf Händlerbedürfnisse verdeutlichen: Die gezielt gesetzten Stellschrauben
haben sich bewährt und großen Anklang gefunden. Entscheider*innen von etablierten Marken, über aufstrebende Newcomer bis hin zum Handel konnten sich hier zusammenfinden und Zukunftsthemen und -strategien besprechen.
ISPO Brandnew zeigt Innovationspotential bei Start-ups, Founders Fight Night und ISPO Award prämieren neue Ideen und Lösungen
Positiv ist, dass mit 120 Start-ups die ISPO eine Bestmarke erreichte. Ein Zeichen, dass neue Ideen, Technologien und Geschäftsmodelle auf den Markt kommen und für Wachstumsimpulse in der Branche sorgen können.
Die Bandbreite der Innovationen, von mobilen Eisbädern bis hin zu funktionaler Gaming-Kleidung, macht sichtbar, mit welcher Dynamik junge Unternehmen den Markt prägen. Die Gewinner, die aus den Live-Pitches der spannenden Founders Fight Night hervorgingen, wurden von der Branche für ihr Ideenreichtum gefeiert:
Executive Panel diskutiert über Verantwortung und Märkte
Ein inhaltliches Highlight war das segmentübergreifende Executive Panel mit Tim Selby (Merrell), Christoph Engl (Oberalp), Astrid Thams Labayen (Hexagon Cup) und Marc-Ivar Magnus (WFSGI). Die Diskussion über den Einfluss politischer Veränderungen machte deutlich: Die globale Unsicherheit und damit verbundene Folgen wie Zollstreits reduzieren den Zugang zu Sport und sind somit auch ein Risiko für steigende Inaktivität und Gesundheitsrisiken der Bevölkerung. Die Entscheider der Branche nehmen ihre Verantwortung wahr und gestalten aktiv Strategien, um Sport zugänglicher und zukunftsfähiger zu machen.
ISPO-Cup 2025: Laura Philipp als Vorbild für Empowerment im Sport
Vor diesem Hintergrund verlieh ISPO den ISPO-Cup 2025 an Triathletin Laura Philipp. Diese Entscheidung unterstreicht die zentralen Werte der Branche. Philipp zählt seit Jahren zur Weltspitze, setzt sich für Themen wie „Female Performance“ und mentale Gesundheit ein und geht seit Beginn ihrer Karriere ihren eigenen Weg: Sie verbindet Unternehmertum mit Leistungssport und schafft sich ihre Karriere unabhängig von institutionellen Strukturen.
Weiterentwicklung der ISPO
Die ISPO 2025 hat gezeigt, wie wichtig Transformation und Weiterentwicklung für die Sportartikelindustrie sind und schafft eine Brücke zur Folgeausgabe. Auf Basis eines strategischen Neukonzept und im Rahmen eines Joint Ventures zwischen der Messe München und der Raccoon Media Group wird die ISPO neu ausgerichtet. Im kommenden Jahr findet die ISPO zeitlich früher vom 3. bis 5. November auf dem RAI-Gelände in Amsterdam statt.