In einer Welt, in der Entschleunigung zum Luxus wird, Nachhaltigkeit zum Imperativ und digitale Technologien allgegenwärtig sind, müssen wir umdenken. Die Kund*innen von heute suchen nach außergewöhnlichen Erlebnissen, individuellen Lösungen und Produkten, die ihre Werte widerspiegeln. Sie wollen nicht nur konsumieren, sondern Teil einer Community sein und Sinn in ihrem Tun finden.
Gleichzeitig gilt es, echte Beziehungen zu den Kund*innen aufzubauen und eine starke Unternehmenskultur zu schaffen, die den Wandel vorantreibt. Nur Unternehmen, die proaktiv die Trends von morgen mitgestalten und mutig sind neue Wege zu gehen, werden langfristig erfolgreich sein.
Als Branche müssen wir uns neu erfinden. Wir müssen offen für Veränderungen und bereit sein, Gewohntes zu hinterfragen und den Mut haben, neue Wege zu gehen. Nur wenn wir die Zeichen der Zeit erkennen und proaktiv darauf reagieren, werden wir langfristig erfolgreich sein.
Der Markt für Camping boomt und verspricht ein starkes Wachstum. Bis 2024 wird ein Umsatz von 510 Millionen Euro erwartet, der bis 2029 auf 620 Millionen Euro steigen soll (CAGR 2024-2029: 3,98 %). Die Nutzer*innenzahl wird ebenfalls zunehmen und 2029 voraussichtlich 4,280 Mio. erreichen.
Mit einem durchschnittlichen Erlös pro Nutzer*in (ARPU) von 138,30 € zeigt sich die Bereitschaft der Camper*innen, in hochwertige Ausrüstung zu investieren. Der Online-Handel gewinnt ebenfalls an Bedeutung und wird 2029 schätzungsweise 48 % des Gesamtumsatzes ausmachen.
Zudem zeigt der Markt eine beeindruckende Dynamik. Immer mehr Menschen entdecken Camping als attraktive Urlaubsalternative und schätzen die Nähe zur Natur. Die folgenden Trends prägen den Outdoor-Urlaub- und Camping-Markt daher aktuell.
Glamping, die luxuriöse Form des Campings, erobert den Markt im Sturm. Immer mehr Menschen sehnen sich nach einem Outdoor-Erlebnis, das Komfort und Stil miteinander vereint. Sie wollen die Schönheit der Natur genießen, ohne auf gewohnte Annehmlichkeiten verzichten zu müssen. Laut einer Studie von KOA Campgrounds sagen 58 % aller Camper*innen, dass sie Glamping bereits gemacht haben. Die Zahl der Glamping-Ausprobierer*innen verzeichnet somit einen Anstieg von 2021 bis 2023 um 14 %. Prognosen geben an, dass 36 % der Gäste interessiert sind 2024 Glamping das erste Mal auszuprobieren.
Glamping-Angebote reichen von voll ausgestatteten Zelten über Baumhäuser bis hin zu Luxus-Jurten. High-End-Ausstattung für ein komfortables Zelten, wie mit bequemen Luftbetten, modernen Sanitäranlagen und sogar privaten Pools sind keine Seltenheit. Glamping-Resorts bieten zusätzliche Services wie Gourmetmahlzeiten, Wellness-Behandlungen und geführte Aktivitäten an.
Für Sportfachhändler*innen eröffnet dieser Trend neue Möglichkeiten. Durch die Erweiterung des Sortiments um hochwertige und stilvolle Camping-Ausrüstung können sie die wachsende Zielgruppe ansprechen. Anstelle von reiner Funktionalität rücken Design und Ästhetik in den Fokus. Biete daher Komplettlösungen für den Outdoor-Urlaub an, die es deinen Kund*innen ermöglichen, ihr Glamping-Erlebnis nahtlos zu gestalten.
Zudem bieten Kooperationen mit Glamping-Resorts eine hervorragende Gelegenheit, Produkte zu präsentieren und neue Kund*innen zu gewinnen. Durch gezielte Produktplatzierungen und Co-Branding-Aktivitäten kannst du deine Marke stärken und von der Strahlkraft der Partner profitieren.
Ebenfalls gewinnt das Thema Nachhaltigkeit im Outdoor-Tourismus sowie in der Outdoor-Branche zunehmend an Bedeutung. Eine Umfrage ergab, dass 59 % der Reisenden nachhaltigere Optionen für wichtig halten. Verbraucher*innen suchen nach umweltfreundlichen Alternativen und sind bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen. Eine Booking.com-Statistik ergab zudem, dass der weltweite Markt für Outdoor-Ausrüstung einen enormen Trend hin zu nachhaltigen und umweltfreundlichen Produkten verzeichnet. Die Menschen erwarten von Unternehmen unter anderem ein klares Bekenntnis zum Umweltschutz und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks.
Für Outdoor-Marken bedeutet dies, dass sie ihre gesamte Wertschöpfungskette unter die Lupe nehmen müssen. Der Einsatz nachhaltiger Materialien wie recycelte Stoffe oder biologisch abbaubare Kunststoffe wird zum Muss. Auch bei Produktionsverfahren und Lieferketten gilt es, auf Ressourcenschonung und faire Arbeitsbedingungen zu achten.
Transparenz ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Kommuniziere offen über deine Nachhaltigkeitsbemühungen und mache sie für deine Kunden greifbar. Nutze zudem Produktkennzeichnungen, um umweltfreundliche Optionen hervorzuheben. Du kannst auch Geschichten über die Herkunft deiner Produkte und die Menschen dahinter teilen.
Durch die Unterstützung von Naturschutzprojekten kannst du dein Engagement darüber hinaus unterstreichen und gleichzeitig einen positiven Beitrag leisten. Beziehe dabei deine Kunden aktiv mit ein, zum Beispiel durch Spendenkampagnen oder Baumpflanzaktionen. So schaffst du eine emotionale Verbindung und stärkst die Kundenbindung.
Die Digitalisierung macht auch vor der Outdoor-Branche nicht Halt. Fortschrittliche Technologien und Innovationen verändern die Art und Weise, wie Menschen ihre Ausflüge in der Natur planen, erleben und teilen. Smartphones, GPS-Geräte sowie Wi-Fi, Künstliche Intelligenz und anderen Tools zur Reiseplanung werden zu unverzichtbaren Begleitern für Outdoor-Enthusiasten.
Apps zur Tourenplanung, Navigation und Wettervorhersage erleichtern die Vorbereitung und erhöhen die Sicherheit. Tragbare Geräte wie Smartwatches oder Fitnesstracker ermöglichen das Tracken von Aktivitäten und das Verfolgen eigener Fortschritte. Auch smarte Ausrüstungsgegenstände wie Zelte mit integrierter Beleuchtung oder beheizte Jacken finden zunehmend Anklang.
Für Sportfachhändler*innen ergeben sich auch daraus neue Möglichkeiten. Durch die Integration digitaler Lösungen in Ihr Produktportfolio können Mehrwerte für Kund*innen geschaffen werden. Biete zum Beispiel GPS-Geräte mit vorinstallierten Kartendaten oder Wearables mit speziellen Outdoor-Funktionen an.
Die Entwicklung eigener Apps eröffnet weiteres Potenzial. Ob Tourenplaner, Ausrüstungs-Checklisten für den Outdoor-Urlaub oder Produkt-Guides fürs Camping – mit nützlichen digitalen Tools kannst du die Kundenbindung stärken und dich als innovative*r Anbieter*in positionieren. Auch der Kundenservice lässt sich durch digitale Kanäle optimieren, etwa durch Chatbots oder Video-Beratung.
In Zeiten von mangelnder Zeit und Reisebeschränkungen boomen kurze Outdoor-Urlaube in der näheren Umgebung. Immer mehr Menschen entdecken die Natur vor ihrer Haustür und machen aus wenigen freien Stunden ein Mikro-Abenteuer. Sei es eine Feierabend-Wanderung, eine Fahrradtour am Wochenende oder eine Nacht im Biwak – Naherholung liegt im Trend.
Dieses veränderte Reiseverhalten bietet Chancen für lokale Sportfachhändler*innen. Durch ein Sortiment, das auf die Bedürfnisse von Mikro-Abenteurer*innen zugeschnitten ist, kannst du punkten. Kompakte und vielseitige Ausrüstung, die sich leicht transportieren lässt und schnell einsatzbereit ist, wird nachgefragt – denke deshalb an ultraleichte Schlafsäcke, faltbare Fahrräder oder multifunktionale Jacken.
Zudem kannst du dich als Experte für Naherholung in deiner Region positionieren. Gib Insider-Tipps zu lokalen Camping-Spots, teile GPS-Daten für Touren oder organisiere geführte Mikro-Abenteuer. Durch die Vernetzung mit der örtlichen Outdoor-Community stärkst du deine Reputation und gewinnst treue Kund*innen.
Outdoor-Aktivitäten werden zunehmend als Mittel zur Stressreduktion und Gesundheitsförderung wahrgenommen. In einer hektischen Welt suchen Menschen in der Natur Ruhe und Ausgleich. Sie nutzen die Zeit im Freien, um abzuschalten, durchzuatmen und neue Kraft zu tanken. Aspekte wie Achtsamkeit und Entschleunigung spielen dabei eine bedeutende Rolle.
Für die Outdoor-Branche ergeben sich daraus neue Möglichkeiten. Hebe die positiven Effekte deiner Produkte auf Körper und Geist hervor. Kommuniziere, wie deine Ausrüstung dabei hilft, Stress abzubauen, die Work-Life-Balance zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Erweitere zudem dein Sortiment um Artikel, die speziell auf entspannende Outdoor-Aktivitäten ausgerichtet sind. Sei es Yoga in der Natur, Waldbaden oder Meditation am Bergsee – biete die passende Ausrüstung an und inspiriere deine Kunden, neue Formen der Selfcare zu entdecken.
Auch bei der Kundenberatung kannst du mit Expertise in Sachen Gesundheit und Selfcare punkten. Schule dein Verkaufspersonal entsprechend und rüste es mit Fachwissen aus. So kannst du deine Kunden ganzheitlich beraten, individuelle Empfehlungen aussprechen und einen echten Mehrwert bieten.
Die Outdoor-Urlaub- und Campingbranche erlebt durch Trends wie Glamping, Nachhaltigkeit und Digitalisierung einen signifikanten Wandel. Verbraucher*innen suchen nach Luxus und Komfort in der Natur, umweltfreundlichen Produkten und technologiegestützten Erlebnissen. Lokale Mikro-Abenteuer und der Fokus auf Gesundheit und Selfcare bieten neue Verkaufschancen und die Möglichkeit zur Differenzierung im Markt. Für Sportfachhändler*innen ist es essenziell, diese Trends zu nutzen, um innovativ zu bleiben und die Kundenbindung zu stärken.
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