Pressemitteilung
30.01.2019

Digitalisierung beschleunigt Individualisierung

Individualisierte Produkte sind auf dem Vormarsch und bieten der Sportartikelindustrie zahlreiche Chancen. Das „Ich“ steht im Mittelpunkt und soll auch in der Ware stecken, die gekauft wird. Beispiele sind die persönliche Gestaltung der Sportschuhe oder Skier bis hin zum maßgefertigten Skischuh. Für Marken wird es daher immer wichtiger, Kunden in Herstellungsprozesse oder spätere Veredelungsverfahren eines Produkts einzubinden. Beschleunigt wird dieser Trend von digitalen Gadgets, den beliebten „Wearables“ – also tragbaren Mini-Computern, die Athleten beim Sport unterstützen und Daten erfassen. Diese bilden die Basis, um noch individuellere Produkte herzustellen. Auf der ISPO Munich (3. bis 6. Februar 2019) erhält das Fachpublikum einen umfassenden Einblick in die aktuellen und bevorstehenden Trends.

Megatrend „Individualisierung“
Megatrend „Individualisierung“ erfasst immer mehr die Sportartikelindustrie.
  • Megatrend „Individualisierung“ erfasst immer mehr die Sportartikelindustrie
  • Neue Potenziale für die Branche
  • Fitness-Tracker liefern Datenbasis

Wearables als Basis für individuellere Produkte

Neue Technologien wie 3D-Druck und die Weiterentwicklung künstlicher Intelligenz erlauben es, Sport-Equipment immer schneller und effizienter entsprechend den Bedürfnissen und Wünschen des Kunden anzufertigen. Mit Hilfe der von Fitness-Trackern und anderen digitalen Geräten erfassten Daten über den Körper, die sportliche Leistung und die Gesundheit, können heutzutage Produkte erstellt werden, die wie ein Fingerabdruck zum Sportler passen. Der ISPO Brandnew Finalist snowcookie aus der Schweiz hat zum Beispiel ein intelligentes Skisystem entwickelt, das Körper- und Skibewegungen mit Sensoren an Brust und Skiern unabhängig voneinander analysiert. Der finnische Experte für Sportuhren und ISPO Award Winner 2019 Suunto hat mit dem Movesense-Sensor ein Tool entwickelt, dass jegliche Bewegung und Physiologie im Sport und mehr tracken kann. Ob Schwimmen, Leichtathletik oder Skifahren: der Sensor kann in jeder Sportart eingesetzt werden. Individuelle Services hingegen bietet ISPO Brandnew Digital Finalist FiTS. Das Start-up hat ein Motivationsprogramm entwickelt, das individuelle Trainingspläne, Rezeptvideos und Echtzeitsprachführung umfasst.

Funktional angepasste Ski und individuelles Bootfitting

Einen großen Mehrwert hat die Individualisierung, wenn das Produkt an den eigenen Körper angepasst wird. Der diesjährige Gesamtgewinner des Start-up-Wettbewerbs ISPO Brandnew ORGINAL + gehört zu den Unternehmen, die den Trend der Individualisierung erfolgreich mitgestalten. Mithilfe einer firmeneigenen, auf künstlicher Intelligenz basierten Software stellt das Unternehmen Skimodelle her, die auf die Anforderungen des einzelnen Kunden zugeschnitten sind. Durch die Interpretation biometrischer Daten und zusätzlicher Angaben wie Fahrstil und Geländevorlieben errechnet die Software einen funktional angepassten Ski.

Die Scan-Fit App von Fischer, einem der „Bootfitting“-Pioniere, ermöglicht die einfache Suche nach dem richtigen Skischuh. Eine genaue 3D-Fußabmessung ermittelt die individuelle Schuhgröße für einen perfekt passenden Ski- oder Langlaufschuh. Weitere Details zu den Produkten sowie weitere Beispiele finden im Sie Trendbericht Wintersport.

Microfactorys und die 3D-Produktentwicklung von Schuhoberstoffen

Um lokale beziehungsweise individualisierte Bedürfnisse bereits in der Produktion zu erfüllen, sind sogenannte „Microfactorys“ die Zukunft der Bekleidungsindustrie. Sie verbinden die 3D-Simulation von Bekleidung direkt mit der Produktion. Ein Meilenstein auf dem Weg zur Industrie 4.0. In Kooperation mit dem Deutschen Institut für Textil + Faserforschung (DITF) präsentiert die ISPO Munich die ISPO Textrends Microfactory. Zu sehen ist die vollständige digitale Prozesskette vom ersten virtuellen Entwurf über den digitalen Textildruck bis hin zum automatisierten Zuschnitt. Die ISPO Textrends Microfactory bildet das Zentrum der Halle C4. In Zusammenarbeit mit dem weltbekannten Produzenten von Flachstrickmaschinen H.Stoll präsentiert das DITF außerdem die Integration einer digitalen 3D-Produktentwicklung von Schuhoberstoffen in einen voll automatisierten Strickprozess. Ein Fortschritt beim Rapid Prototyping 3D-gestrickter Produkte für die Entwicklung und Produktion in der textilen Wertschöpfungskette.

Kathrin Hagel
PR Manager