Die Stars der Olympischen Spiele in Pyeongchang: Gregor Schlierenzauer, Skispringen

Gregor Schlierenzauer: Der Rekordflieger jagt den Traum von Olympia-Einzelgold

Gregor Schlierenzauer wurde schon als Youngster zu einem der erfolgreichsten Skispringer aller Zeiten. Nach einem Burnout und mehreren Verletzungen will er sich bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang seinen Traum von Olympia-Einzelgold erfüllen. Doch er hat in diesem Winter maximal Außenseiterchancen.

Im zarten Alter von 16 feierte Gregor Schlierenzauer am 3. Dezember 2006 seinen ersten Weltcup-Einzelsieg in Lillehammer. Acht Jahre später, am 6. Dezember 2014, seinen 53. und bis dato letzten. Damit ist der Austria-Adler zumindest bei den Männern ewiger Rekordhalter. Dazu kommen je zwei Vierschanzentournee- und Gesamtweltcup-Siege, Olympia-Gold im Team 2010 und insgesamt zehn Weltmeistertitel im Skispringen und Skifliegen.

Nach acht unglaublich erfolgreichen Jahren kam der Überflieger jedoch von der Bahn ab, verlor zuerst die Lust am Fliegen und verletzte sich dann gleich mehrfach (Kreuzbandriss und zuletzt Seitenbandanriss im Knie).

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Nach einem Trainingslager in seinem Schicksalsort Lillehammer startete Schlierenzauer zu Beginn des Olympia-Winter nun ein Comeback. Doch bisher lief die Saison mehr als enttäuschend, selbst im österreichischen Team ist der Rekord-Springer nicht mehr unumstritten. Bei den letzten Springen vor Olympia war Schlierenzauer zwischen den Rängen 30 und 40 gelandet.

Dabei traute Trainer Heinz Kuttin zu Beginn der Saison seinem einstigen Vorflieger, der auf einem Ohr taub ist, noch alles zu: „Wer einmal Seriensieger war, kann auch wieder gewinnen. Seine Trainingswerte sind jedenfalls so gut wie zu seinen besten Zeiten. Dazu hat er wieder Spaß am Skispringen und weiß so genau wie nie zuvor, was er will.“

Das ist Gregor Schlierenzauer: Erfolge, Fans, Sponsoren

Erfolge:

53 Siege im Einzel-Weltcup, zwei Gesamtweltcupsiege, zwei Gesamtsiege in der Vierschanzentournee und insgesamt sechs WM-Goldmedaillen sammelte Schlierenzauer. Bei Olympischen Spielen wartet Schlierenzauer noch auf Einzelgold, holte dort „nur“ zweimal Bronze. Immerhin mit der Mannschaft gewann er schon olympisches Gold.

Social:

Instagram: über 74.000 Follower

Facebook: über 235.000 Likes

In Österreich ist Schlierenzauer einer der absoluten Superstars des Landes – genau wie bei den Skisprung-Fans weltweit. Auf den Social-Media-Kanälen ließ er seine Anhänger auch an seinen schweren Zeiten teilhaben. Wie zum Beispiel hier daheim mit dem goldenen Adler für den Tourneesieg im Hintergrund. Schlierenzauer ist auch ein absoluter Profi in Sachen Selbstdarstellung: Er verwöhnt seine Fans regelmäßig mit Filmen und Blogs.

Ausrüster/Sponsoren: 

Schlierenzauer nennt neben seinem großen Kopfsponsor Red Bull auf der Website nur noch seine Ausrüster Fischer und Uvex sowie Audi als größere Partner.

Einnahmen:

In seinen Glanzzeiten Schlierenzauer mit Preisgeld- und Sponsoreneinnahmen insgesamt mit Millionenbereich der Großverdiener der Szene – und auch jetzt geht es ihm dank seiner Rücklagen und Hauptsponsor Red Bull sehr gut. Schon zu seinen Glanzzeiten sagte er allerdings im Interview mit der Presse: „Du darfst doch generell nichts tun nur allein des Geldes wegen. Was ist mit dem Spaß, der persönlichen Befriedigung, deinen Zielen?“

Preisgeld-Einnahmen hatte er zuletzt nicht, dafür stellte er kürzlich eine Dokumentation unter dem Titel „Weitergehen“ vor. Ein echter Seelen-Striptease – der Star öffnet sich und erzählt zum Beispiel von Treffen mit Psychologen.

Fun Fact:

Schlierenzauers Onkel Markus Prock ist mehrfacher Weltmeister, Gesamtweltcupsieger und olympischer Medaillengewinner im Rodeln. Er ist zugleich der Manager des Superadlers.

Autor:
Lars Becker