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Ich hoffe, dass es gut geht

Jost Kobusch beim Gipfel-Selfie am Amotsang

Jost Kobusch will diesen Winter den Mount Everest Solo ohne weiteren Sauerstoff besteigen. In Teil 2 unseres Instaviews spricht er über die Vorbereitung, seine Zweifel und das höchste Weihnachtsfest seines Lebens


Jost Kobusch hat Großes vor: Nach Weihnachten 2019 will der 27-Jährige solo und ohne zusätzlichen Sauerstoff den Mount Everest über das anspruchsvolle Hornbein Couloir besteigen. Das hier ist Teil 2 unseres „Instaviews“ mit Jost Kobusch. Inzwischen ist es Mitte Dezember, Kobusch hat unter anderem den Amotsang bestiegen, Kobuschs Freundin, eine erfolgreiche Trailrunnerin, war zu Besuch und er ist kurz davor sich zum Basecamp des Everest zu verabschieden. 

Im ersten Teil unseres Instaviews mit Jost Kobusch erklärt der Bergsteiger, warum er gar nicht ankommen will

Teil 3: Wenn ich mir den Arsch abfriere, denke ich an Alaska

Teil 4: Jetzt freue ich mich auf mein Training

OutDoor Society: Wie geht es dir jetzt? Wie ist der Stand der Vorbereitungen?
Jost Kobusch: Das Training hat super angeschlagen, ich war ein bisschen trailrunnen. Einmal haben meine Freundin und ich eine Distanz von knapp über 30 Kilometern und fast 1000 Höhenmetern – wir sind von 3800 auf 4700 Meter gelaufen – geschafft. Dabei ging es ständig bergauf und -ab. Da haben wir ordentlich was an Höhenmetern gemacht und ich habe mich super gefühlt. Ich habe mir ganz aktuell eine kleine Erkältung mit ein bisschen Husten geholt. Es ist schon abgeklungen, aber so kleine Sachen können in großer Höhe langfristige Probleme bleiben. Ich hoffe, dass es gut geht.

Erfolg beim ersten Versuch? »Das halte ich für unwahrscheinlich«

Apropos hoffen: Hast du manchmal Zweifel an deiner waghalsigen Expedition allein auf dem Mount Everest?
Es ist ein bisschen wie beim Scheitern: Wenn man nichts auf die Schnauze kriegt, hat man das Ziel nicht hoch genug gesetzt. Ich habe keine Zweifel am Ziel und der Methodik, ich habe nur Zweifel, dass es beim ersten Versuch erfolgreich sein wird. Das halte ich für unwahrscheinlich. Aber an sich bin ich sehr überzeugt von der ganzen Strategie. (Anmerkung der Red: Kobusch hält sich schon seit dem frühen Herbst im Himalaya auf und setzt auf eine sehr ausgeprägte, lange Akklimatisierungsphase.) 

»Die höchste Weihnachtsparty, die ich jemals hatte«

Wie geht es nun für dich bis Weihnachten weiter?
Morgen stehen wir um 4 Uhr auf, um 4.30 Uhr holt uns der Fahrer ab und wir, mein Fotograf Daniel Hug und ich, fliegen nach Lukla. Von dort geht es weiter ins Everest Base Camp erreichen. Wir werden etwas filmen und ein bisschen fotografieren. Daniel und ich werden ein bisschen am Base Camp rumturnen und dann alles, was wir oben haben, wieder mit runternehmen. Und dann beginnt meine super Expedition, wahrscheinlich um Weihnachten, vielleicht kurz danach. Vielleicht gibt es eine Weihnachtsparty im Base Camp - die höchste Weihnachtsparty, die ich jemals hatte.

Instaview von Jost Kobusch und Claudia Klingelhöfer
Insta-Chat zwischen Nepal und München