eSports/27.12.2018

Mesut Özil investiert mehr als 500.000 Euro in sein FIFA-Team

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Was haben Mesut Özil, Steven Curry und Rapper Drake, abgesehen von ihrem Bekanntheitsgrad, gemeinsam? Sie haben, wie viele andere Stars aus der Sport- und Musikszene, massiv in den eSport investiert. Dabei muss unterschieden werden, ob es Investitionen in bereits bestehende Teams bzw. Organisationen sind oder die Finanzierung des Aufbaus einer eigenen eSport-Mannschaft oder -Liga.

Die Fußballsimulation FIFA gehört zu den beliebtesten Spielen in Deutschland. 

Den ersten Weg ging NBA-Profi Steven Curry, der in diesem Sommer mehrere Millionen US-Dollar in das bekannte „Team SoloMid“ (kurz: TSM) investierte. Dabei fließt das Kapital nicht direkt an „Team SoloMid“ sondern geht an dessen Dachgesellschaft Swift. Längst ist TSM aber mehr als nur ein einfaches eSports-Team.

Dank dieser Finanzspritzen kann es sich TSM leisten, mehrere Mannschaften für die unterschiedlichsten Spiele-Titel wie League of Legends, Fortnite oder PUBG zu unterhalten. Aber damit nicht genug: Im ersten Halbjahr 2018 hat es Swift geschafft, mehr als 52 Millionen US-Dollar einzusammeln, die nach und nach in TSM reinvestiert werden sollen. So sollen 10 Millionen wieder als Direktinvestitionen in den Gaming-Sektor fließen und weitere 20 Millionen werden für ein neues Trainingsgebäude sowie ein eigenes TV-Studio eingeplant.

Ziel ist es, die diversen Teams noch besser zu unterstützen und vor allem erfolgreicher zu machen, indem deren Reichweite erhöht wird. Neben Stephen Curry gehört auch der Milliardär Jerry Yang zu den bekannten Investoren dieses Pools. Auch Yang ist in der Tech-Szene keine unbekannte Größe, war er doch einer der Mitbegründer des Webportals Yahoo.

Shaquille O´Neal hat bereits 2016 in NRG Esport investiert

Einen ähnlichen Weg wie Stephen Curry ging übrigens auch die NBA-Legende Shaquille O'Neal, der sich mit seiner Investition in NRG Esports in eine komplette Organisation einkaufte. Denn NRG Esport besitzt nicht nur einzelne Teams oder Spieler, sondern richtet eigene Ligen aus. Dazu zählen unter anderen die North American League of Legends Championship Series, die Rocket League Championship Series und die CS:GO ESL Pro League.

Darüber hinaus finanziert die Organisation auch noch einige Twitch-Streamer. Neben O’Neal sind Andy Miller und Mark Mastrov die Mitbesitzer von NRG Esports – die beiden sind übrigens auch noch Miteigentümer des NBA-Basketball-Teams Sacramento Kings. Auch die Musikerin Jennifer Lopez sowie die beiden Baseball-Profis Alex Rodriguez und Jimmy Rollins zählen zu den größeren Mitinvestoren bei NRG Esports.

Mesut Özil möchte an die Spitze der Fußballsimulation FIFA

Einen ganz anderen Weg schlug in diesem Sommer der ehemalige deutsche Fußballnationalspieler Mesut Özil ein, als er mit #teamozil sein eigenes FIFA-Team ins Leben gerufen hat. Dabei hat der Spieler von Arsenal London Großes vor: Er will weltweit nach talentierten FIFA-Spielern suchen lassen. Dafür hat er eigens die Agentur eSportsReputation beauftragt, die FIFA-eSportler und League-of-Legends-Profis vermarktet.

Besonders beachtenswert war der Zeitpunkt, zu dem Mesut Özil sein Engagement verkündete: nach seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft und kurz vor dem Beginn der virtuellen FIFA 18-Weltmeisterschaften in London, deren Markenbotschafter er auch war.

Denn Mesut Özil hat wie viele andere bekannte Sportler und Musiker erkannt, dass der eSports-Markt weiter wächst und vor allem das junge Publikum in seinen Bann zieht. Mit mehr als 72 Millionen Followern (31,3 Millionen auf Facebook, 18,6 Millionen auf Instagram und 23,5 Millionen auf Twitter) gehört Özil zu den beliebtesten Sportlern der Welt und kann über diese Kanäle sein eSports-Team bestens promoten.

Aber es sollte noch einige Monate dauern, bis er die ersten drei Spieler unter Vertrag hatte. Das Team „The M10 eSports Team“ besteht mittlerweile aus den drei Spielern Fatih Üstun, Pedro Resende Soares und Josh „Squirrel“ Banh. Damit wichen Özil und seine Beraterfirma von dem ursprünglichen Plan ab, nur hochkarätige Spieler verpflichten zu wollen, denn zumindest Josh Banh gilt als „nur“ als großes FIFA-Talent und konnte bisher noch keine großen Erfolge verbuchen.

Unklar bleibt allerdings, wie groß der finanzielle Aufwand ist, den der Fußballstar hier betreibt. Kein Geheimnis ist aber, dass Mesut Özil – wie auch viele andere Fußballstars – selbst großer Fan der Fußballsimulation ist und einen eigenen Twitch-Kanal hat, auf dem er regelmäßig streamt.

Auch Gerard Piqué vom FC Barcelona engagiert sich mit seinem Unternehmen eFootball.Pro sehr stark im eSport. Aber anders als Özil setzt er nicht auf ein einzelnes Team, sondern entwickelt gemeinsam mit Computer- und Videospielhersteller Konami eine professionelle Pro Evolution Soccer Liga. Ziel ist es die besten PES-Spieler der Welt in dieser Liga gegeneinander antreten zu lassen. Dabei sollen alle Spiele live zu sehen sein – unter anderem, um die Vermarktung anzukurbeln.

In Zukunft werden noch mehr Celebrities investieren

Bleibt die Frage, warum so viele Prominente wie der kanadische Rapper Drake, Dallas-Mavericks-Besitzer Mark Cuban oder Fußballer Zlatan Ibrahimović in den eSport investieren. Die Gründe dafür sind zahlreich, einer der wichtigsten: Der eSport-Sektor wächst immens schnell und wird aller Voraussicht nach auf Jahre hinaus weiterwachsen.

Darüber hinaus gelten die Communities als überaus treu – sie sind sowohl dem Spiel wie auch den Spielern eng verbunden. Verstärkt wird diese Bindung noch durch die Nutzung diverser Social-Media-Kanäle. Anders als bei den klassischen Sportarten ist der Aufwand für Übertragungen in alle Welt deutlich geringer, da sich hier immer wieder neue und kostengünstige Wege finden lassen.