02.11.2018

Die 5 No-Gos bei Bewerbungen im Sportbusiness

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Jobs in der Sportbranche sind heiß begehrt. Doch worauf kommt es bei der Bewerbung an? Wir zeigen die fünf größten Stolperfallen auf. Wer diese No-Gos vermeidet, hat gute Chancen.

Mit unseren Tipps erleben Sie bei der Bewerbung kein Waterloo.
Mit unseren Tipps erleben Sie bei der Bewerbung kein Waterloo.

Ganz klar: Im Sportbusiness darf eine Bewerbung gerne „ausgefallen“ sein – wer sich locker statt spießig präsentiert, hat oft bessere Chancen. Schließlich werden meist kreative Köpfe mit einem Gefühl für Marken-Spirit und einem Draht zum coolen Lifestyle der Kunden gesucht.

Doch Vorsicht! Schnell schießt eine allzu flapsige Bewerbung über das Ziel hinaus – und landet im elektronischen Papierkorb. Oder der Bewerber vergisst vor lauter Coolness wichtige Basics, ohne die er chancenlos ist. Der ISPO Job Market zeigt hier für alle Bewerber die 5 größten No-Gos bei Bewerbungen im Sportbusiness. Zusammengetragen aus dem Alltag der Personalfachleute.

1. Das Foto ist unprofessionell

Worauf schaut ein Personaler zuerst? Auf das Foto. Das gibt schon mal einen ersten Eindruck, wen ich hier vor mir habe. Das dürfen im Sportbusiness gerne auch Typen mit Ecken und Kanten sein, die sich im T-Shirt oder mit ihrem zauseligen Bart ablichten lassen. Aber bitte professionell aufgenommen von jemanden, der das kann: nämlich von einem Fotografen. Wer denkt, er kann mal schnell ein verwackeltes Handy-Foto von sich selbst beim Outdoor-Sport beifügen, ist auf dem Holzweg.

Denn privat gemacht haben solche Schnappschüsse zu wenig Tiefenschärfe, schlechte Ausleuchtung, sind über- oder unterbelichtet. Fatal sind auch „Vermummungen“ durch Sonnenbrille und Helm. Das alles signalisiert dem Empfänger: Wer sich schon beim eigenen Bewerbungsfoto keine Mühe gibt, der wird auch im Job nicht wirklich professionell arbeiten.

2. Die Bewerbung ist kreativ, aber komplett unübersichtlich

Bei Lebensläufen geht der Trend zur kreativen Gestaltung: Der Text läuft in zwei Spalten über das Blatt, Icons symbolisieren einzelne Kenntnisse, Pfeile, Farben und ausgefallene Schrifttypen machen aus dem trockenen Profil ein Kunstwerk. Gerade wer sich bei den großen Sportmarken wie Adidas, Puma, Nike und Co. bewirbt, meint, mit einem kreativen Lebenslauf aus der Masse der Bewerber herausstechen zu müssen. Das ist zum Teil richtig.

Andererseits: Je bunter und verspielter die Bewerbung, umso größer ist die Gefahr, dass Basis-Informationen in ihr untergehen. Deshalb sind Kreativ-Lebensläufe ohne Übersichtlichkeit ein absolutes No-Go! Denn: Zuerst schaut nicht der Marketingchef oder Produktentwicklungsleiter darauf, sondern der Personal-Mitarbeiter. Und der möchte schnell wissen, wie alt ein Bewerber ist, ob er ein Studium abgeschlossen hat oder ob er im Englischen sattelfest ist. Für eine mühsame Suche hat niemand Zeit – eher wandert die Bewerbung in den Absage-Stapel.

3. Im Lebenslauf fehlt das Sport-Hobby

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit – doch immer wieder vergessen Bewerber, ihr Sport-Hobby im Lebenslauf anzugeben. Entweder, weil sie die Kategorie „Hobby/Interessen“ fälschlicherweise für überflüssig halten. Oder weil sie ihre Begeisterung für den Sport und einzelne Sportarten schon im Anschreiben erwähnt haben und meinen, nicht auch noch im Lebenslauf „dick auftragen“ zu müssen. Falsch!

Personaler machen sich gerne ein Bild über die Persönlichkeit und da sind Hobbys ein wichtiger Anhaltspunkt. Und oftmals wird zuerst der Lebenslauf gecheckt, ob alle Basis-Anforderungen passen – und nur dann wird zusätzlich das Anschreiben gelesen. Auf jeden Fall führt die fehlende Angabe eines Sport-Hobbys in der Sport-Branche regelmäßig zum Ausschluss vom Bewerbungsverfahren.

4. Im Anschreiben fehlt die genaue Berufsvorstellung

Klingt abenteuerlich, kommt aber gerade im Sportbusiness immer öfter vor, weil dort in Zeiten des Fachkräftemangels die Devise „Wir nehmen jeden hochmotivierten kreativen Kopf“ herrscht: Initiativ-Bewerbungen ohne klare Angabe des Wunsch-Arbeitsfeldes. Beispiel: „Ich habe Geschichte studiert, bin sportbegeistert und stehe für jede Aufgabe offen, weil ich Ihr Unternehmen toll finde!“

Hier soll also der Personaler den Berufsberater ersetzen oder auf gut Glück eine offene Stelle in der Lagerverwaltung vorschlagen, die der Geschichtswissenschaftler dann empört ablehnt. Macht natürlich niemand und entsprechend haben solche Allround-Bewerbungen auch keine Chance. Stattdessen muss vom Bewerber zumindest der Einsatzbereich grob umrissen werden – also Produktentwicklung, Marketing oder Vertrieb zum Beispiel.

5. Der Zielgruppen-Bezug ist nicht da

In vielen Branchen spielt der Endverbraucher nur eine untergeordnete Rolle – entwickelt und verkauft wird, was technisch machbar ist. Ganz anders im Sportbusiness, wo Trends und die Emotionen der Kunden die tragenden Rollen spielen. Deshalb ist es in allen Positionen, die direkt mit den Produkten zu tun haben (also außer Finanzen, Backoffice, Lager etc.) enorm wichtig, die Zielgruppe zu kennen. Entweder durch bisherige ähnliche Berufserfahrung, durch Marktforschungs-Kenntnisse aus dem Studium oder durch das eigene Sport-Hobby.

Das muss als Stichpunkt in den Lebenslauf hinein, darauf muss der Bewerber weit oben in seinem Anschreiben hinweisen und das sollte man auch initiativ im Bewerbungsgespräch erwähnen. Wer den Zielgruppen-Bezug vergisst oder als „zu unwichtig“ weglässt begeht einen schweren Fehler und darf höchstwahrscheinlich mit einer Absage rechnen.

Personaler und HR-Verantwortliche wollen Überblick

Wir sehen: in Stolperfallen gerät jeder Bewerber schnell. Insbesondere, wenn er zu sehr auf Halbwissen aus dem Internet hört. Die Arbeitsgewohnheiten der häufig ausgelasteten Personaler haben sich aber nicht so stark verändert, wie uns das mancher Ratgeber weismachen will.

Jeder HR-Verantwortliche will weiterhin schnell einen Überblick, will wissen, wofür sich ein Kandidat bewirbt, ob dieser sich mit Unternehmen und Zielgruppe beschäftigt hat und ob er selbst den Sport ausübt, für den er später Produkte entwerfen oder vermarkten soll. Wer das als Bewerber weiß und die No-Gos beherzigt, lässt schon mal gut ein Drittel der (fehlgeleiteten) Konkurrenz hinter sich!

 

Ein Beitrag von Gunther Schnatmann, Personalberater (schnatmann media), Bewerbungs-Coach und Medientrainer (topcom academy)

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