Der RWS macht die Wertschöpfungskette von Wolle transparent

Der Responsible Wool Standard: Ein Tierwohl-Standard für Schafe

Der Responsible Wool Standard (RWS) wurde im Sommer 2016 von der gemeinnützigen Organisation Textile Exchange gelauncht und geht zurück auf eine Initiative von Textile Exchange und H&M. Das Zertifikat deckt verschiedene Bereiche ab.

Die Schwerpunkte des RWS Siegels beziehen sich auf den Tierschutz, die nachhaltige Bewirtschaftung und den Schutz der Böden, die volle Transparenz in der Lieferkette mit einem integrierten System der Rückverfolgbarkeit. Im Bereich Tierschutz verbietet der Standard z.B. die besonders umstrittene Praxis des Mulesing.
Geschaffen wurde der Standard, um eine globale Benchmark für den Tierschutz und die Landwirtschaft im Bereich Schafhaltung anzubieten. Weitere Ziele sind die Förderung von engagierten Schafzüchtern weltweit durch die Anerkennung als Best-Practice-Beispiele sowie die Erhöhung der Transparenz in der globalen Wertschöpfungskette. Desweiteren soll Hilfestellung bei der Bewirtschaftung von Schaffarmen weltweit gegeben werden. Dazu gehört auch, dass die Farmen besser untereinander vernetzt werden und die Kommunikation zwischen Brands und Konsumenten gefördert wird.
Seit seiner Veröffentlichung hat die Einführung des Standards in den wichtigsten Wollanbau- und -verarbeitungsländern stetig zugenommen. Inzwischen gibt es in Australien, Neuseeland, Südafrika, den USA, Argentinien und Uruguay RWS-zertifizierte Farmen sowie zertifizierte Hersteller auf der ganzen Welt.

Responsible Wool Standard: Von den Farmen zu den Bekleidungsfabriken

Der Anwendungsbereich des Responsible Wool Standard umfasst die gesamte Wertschöpfungskette: von den Farmen zu den Woll-Produzenten und Bekleidungsfabriken. Dabei geht es in erster Linie um die Rückverfolgbarkeit, nicht darum, wie die Wolle in der Wertschöpfungskette weiter verarbeitet wird.

In Anlehnung an den RWS hat Textile Exchange 2020 auch den Responsible Mohair Standard (RMS) herausgebracht.

Autor:
Regina Henkel