
Damit liegt das Unternehmen aus Idstein im Taunus ganz auf der Linie der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die auf der ISPO MUNICH Ende Januar einige Unternehmen in ihrem Produkttest kritisiert hatte.
Schäden durch PFC
Offenheit gegenüber dem Kunden ist für Jack Wolfskin Programm. Auf der Website gibt es unter dem Reiter „Produkte“ umfangreiche Informationen zum Thema PFC. Das sind nicht in der Natur vorkommende chemische Verbindungen, die Wasser und Schmutz von Outdoor-Kleidung abperlen lassen. Sie werden in der Umwelt kaum abgebaut und stehen im Verdacht, Schäden an Mensch und Natur zu verursachen.
Jack Wolfskin stellt seinen Kunden im Web diverse Testergebnisse zum PFC-Gehalt seiner Produkte (Bekleidung, Ausrüstung, Schuhe). Im Online-Shop kann man eine vollständige Übersicht aller PFC-freien Produkte finden. Das hat Vorbildfunktion in der Branche.
„Verantwortung gegenüber dem Kunden“
„Jack Wolfskin ist sich seiner Verantwortung gegenüber dem Kunden und der Umwelt bewusst. Und die gewissenhafte und nachvollziehbare Herstellung der Bekleidung liegt uns sehr am Herzen. Deshalb achten wir besonders darauf, welche Materialien für die Herstellung verwendet werden, aber auch unter welchen Bedingungen diese produziert werden. Bereits in der Sommerkollektion 2015 haben wir es geschafft, 75% unserer Bekleidungs-Kollektion PFC-frei anzubieten“, sagt Melanie Kuntnawitz, Head of Vendor Control bei Jack Wolfskin.

Bis 2020 will die Firma gänzlich auf den Einsatz der schädlichen Chemikalien verzichten – die verhältnismäßig lange Zeitdauer wird mit der langwierigen Umstellung der Lieferkette und der Suche nach perfekten Alternativen für alle Bereiche begründet. Im Greenpeace-Test waren nur vier von 40 überprüften Produkte PFC-frei – unter anderem Jacken von Vaude und eben Jack Wolfskin. Allerdings fanden sich in einer getesteten Hose von Jack Wolfskin auch hohe Werte von Flourchemikalien.
Kooperationen mit Nachhaltigkeits-Siegeln
Es bleibt also auch hier noch einiges zu tun. Eine ganze Kette von Fakten zeigt jedoch, dass das Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit als Chance sieht, um bei einem bewusst einkaufenden Kunden zu punkten. Die Firma setzt seit 2013 ausschließlich auf Baumwolle aus kontrolliertem biologischem Anbau. Schon seit 2010 wird die Fair Wear Foundation bei der Umsetzung sozialer, sicherer und gerechter Arbeitsbedingungen in der weltweiten Lieferkette unterstützt.
Seit 2011 ist Jack Wolfskin Systempartner des bluesign® Systems und arbeitet daran, jeden einzelnen Produktionsschritt für die Menschen in den Fabriken und für die Umwelt sicherer zu gestalten. Zudem ist das Unternehmen Mitglied in der Zero Discharge of Hazardous Chemicals Gruppe.

Suche nach der perfekten PFC-freien Stoffalternative
Das ganzheitliche ökologische und nachhaltige Handeln von Jack Wolfskin überzeugten die Jury (Benjamin Marias/AIR Agence Innovation Responsable, Tristan A. Förster/ClimatePartner GmbH, Prof. Matthias Kimmerle/Hochschule Albstadt-Sigmaringen, Detlef Fischer/Bezema AG Montlingen), im Januar erstmals den ISPO AWARD ECO ACHIEVEMENT an eine Marke zu vergeben. Die Auszeichnung ist weiterer Ansporn für die im Besitz einer US-amerikanischen Private-Equity-Gesellschaft befindliche Firma. In den nächsten vier Jahren soll in Zusammenarbeit mit Chemikalien-Herstellern und Stoffproduzenten für jedes Produkt die perfekte PFC-freie Stoffalternative gefunden werden. Denn die Qualität – perfekter Abperl-Effekt in Kombination mit Atmungsaktivität und Trockenheitsgefühl – soll natürlich trotzdem erhalten bleiben.
Jack Wolfskin will laut Melanie Kuntnawitz weiter in Sachen Nachhaltigkeit vorangehen: „Wir fokussieren uns nicht nur auf die Eliminierung der Fluorchemie. Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass ein umfangreiches Chemikalien-Managementsystem bei unseren Zulieferern etabliert wird. Ressourcenschonung sowie der Einsatz von unbedenklicher Chemie in geschlossenen Prozessen sind elementarer Bestandteil unserer Nachhaltigkeits-Ziele. Daher haben wir uns für das bluesign® System entschieden und uns dazu verpflichtet, bis 2020 nicht nur komplett PFC-frei zu sein, sondern auch alle unsere Stoffhersteller und 75% unserer Zutatenhersteller in das bluesign® System zu integrieren.“