
Lange drängte die Federation of the European Sporting Goods Industry (FESI) auf die Veröffentlichung einer Studie über die Wettbewerbsfähigkeit des Sportsektors in Europa, nun hat die EU diese Studie herausgegeben: mit positiven Ergebnissen für die Sportartikelindustrie.
Denn das allgemeine Wirtschaftswachstum und die öffentliche Förderung von Sport und gesundem Lebensstil sind große Chancen für die Sportartikler, genauso wie die Entwicklung von innovativen Produkten (wie Wearables und E-Textilien): Die Studie erkennt eine hohe Rate an Produkten an, die jährlich neu auf den Markt kommen. Gerade die Digitalisierung bleibt daher ein großer Wachstumstreiber im Sport.
Ohnehin veröffentlichte die EU starke Zahlen für die Industrie: Rund 85.900 Unternehmen können der Sportartikelbranche in Europa zugeordnet werden, die circa 436.600 Mitarbeiter beschäftigen und einen Umsatz von 81,5 Milliarden Euro erwirtschaften. Im Jahr 2016 belief sich der Produktionswert der Sportartikel in den 28 EU-Ländern auf 14,6 Milliarden Euro. Die Europäische Kommission begreift Sport daher als „wichtigen Wirtschaftsfaktor“.
Der größte Teilsektor des Sportartikelsektors in der Europäischen Union ist der Einzelhandel mit Sportgeräten in Fachgeschäften (d.h. Sportartikel, Sportschuhe, Fanggeräte, Campingartikel, Boote und Fahrräder). „Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Teilnahme und dem Engagement der FESI-Mitglieder an diesem Projekt, die es ermöglicht haben, die Studie so umfassend wie möglich zu gestalten und verschiedene Bereiche der Sportartikelindustrie zu berühren", kommentiert Frank Dassler, Präsident der FESI.

Wenngleich auch negative Ergebnisse zutage treten: Die größten Bedrohungen für die Sportunternehmen sind der potenzielle Mangel an qualifizierten Arbeitskräften aufgrund des demografischen Wandels in Europa und die zunehmende physische Untätigkeit der Bevölkerung. „Dies zeigt die dringende Notwendigkeit einer verstärkten Förderung der körperlichen Aktivität und einer besseren Infrastruktur", sagt Dassler. Erst im April kam eine EU-Umfrage zu dem Schluss, dass 46 Prozent der Europäer „niemals Sport treiben“.
Zudem stellt der Schutz der Rechte an geistigem Eigentum eine der größten Herausforderungen der Sportartikelbranche dar. Die gefälschten Sportartikel haben in der EU negative Auswirkungen auf den Milliardenmarkt (z.B. Einnahmen und Arbeitsplatzverluste), den das empfindlich trifft.