
Um 8:58 Uhr donnern sie los, die Bässe. Ein paar Hundert Wartende schauen von ihren Smartphones auf, hoch zur großen Videoleinwand in der Eingangshalle West der ISPO MUNICH 2017. Schon in der Früh um halb acht waren die U-Bahnen so voll wie an einem normalen Werktag. 2700 Aussteller warten an diesem Sonntagmorgen darauf, dass es endlich losgeht, dass sich die Drehkreuze für die zig Tausend Fachbesucher öffnen.

Die ISPO MUNICH präsentiert sich mit einem Video-Trailer
Kurz vor neun also der ISPO-Trailer auf der Leinwand: ein fetziger Wake-up-Call, der Lust macht auf das, was hinter den Drehkreuzen wartet: die wunderbare Welt des Sports. „Geschickt gemacht“, sagt einer der Wartenden über den Trailer. Fehlt eigentlich nur noch ein Countdown. Braucht es aber nicht: Schlag neun springen die Ampeln von rot auf grün, wie bei der Formel 1, und vier wilde Tage haben somit begonnen: ISPO MUNICH is!
Roboter am Stand von Gore
Und so wälzt sich die erste frohgemute Besucherwelle der ISPO MUNICH 2017 Richtung A1 und B1, bekommt erstmal die SAZ und gleich darauf die ersten Flyer in die Hand gedrückt, bevor es am Stand von Gore den ersten Stau gibt: Hinter Plexiglas schwenkt ein Roboterarm diverse Textilien durch die Gegend, eine Technologie namens Shakedry verbirgt sich hinter dem Spektakel.
Aber das ist nur der Anfang. Kreuz und quer locken nun mehr als ein Dutzend Hallen, mit Firmen von A wie Aamir Industries bis Z wie Züca. Alles, was Sport so schön macht.
Internationales Stimmengewirr auf der ISPO MUNICH 2017
Auch immer wieder schön: das internationale Stimmengewirr von Hi, Ciao, Moin, Salut bis Griaßdi. Zig Rollkoffer surren über den Boden, viele Roller, manche sogar mit Elektro-Antrieb. Einige zischen auf Inlineskates von A nach B, ein Rudel Promotion-Mädels stilecht auf Rollschuhen. Draußen dampft um kurz nach neun schon der Bratwurst- und Steaksemmel-Kiosk vor sich hin, wogegen die Zeltstadt nebenan noch von Morgentau überzogen ist.
Betrieb am Basketball Court
Drin an den Ständen: erwartungsfrohe Aussteller. Am Eingang Ost toben sich neugierige Knopfdrücker an den hölzernen Touch Screens der ISPO Business Solutions aus. An den Bistros sind die Regale noch voll, die stylishe Influencer's ClubLounge in B6 noch leer. Betrieb herrscht dagegen schon am Basketball-Court, auch ein paar Skateboarder cruisen schon durch die Gänge.

Letzte Handgriffe an der Kleidung der Schaufensterpuppen werden vorgenommen, TV-Bildschirme blank gewienert, ein Bursche in Baggy-Jeans und Wollmütze bearbeitet eine Hose auf dem Bügel nochmal mit dem Bügeleisen. Und erste Verabredungen werden getroffen: „Um zehn am Pool.“
Ein Pool auf der ISPO MUNICH 2017
Ja, einen Pool gibt’s auch: 10x20 Meter groß, im Watersport Village in Halle A6. Surf-Legende Robby Naish wird hier in den nächsten Tagen zu Besuch sein, aber nun, am frühen Sonntagmorgen, geht die erste Modenschau über die Bühne: Strandmode!
Ein halbes Dutzend gut gelaunter Beach-Boys & -Girls wippt rund um den Pool, wobei sich vor allem ein Muskelmann mit Eddie-Murphy-Grinsen als Dancefloor-Hero hervortut. So viel gute Laune am frühen Morgen: Respekt, Eddie!
Ein Kanu-Polo-Match im Watersports Village
Nach Eddie und den Schönen sind im Pool die Jungs vom Münchner Kanu-Polo-Verein dran. Mit Paddel oder per Hand muss ein Wasserball in ein in zwei Meter über dem Wasser hängendes Tor befördert werden. Dem stellt der „Torwart“ sein senkrecht in die Luft gestelltes Paddel entgegen – Sachen gibt’s...

Wer's mal ausprobieren will und in München und Umgebung wohnt: jeden Montag und Mittwoch an der Regattastrecke in Oberschleißheim – sobald dort das Eis wieder abgetaut ist...
Anstoßen bei ISPO After Work
Am Abend, als die letzten Aussteller ihre Stände schließen, ploppen draußen die Kronkorken. Bei ISPO After Work im Atrium West zwischen den Hallen A1 und B1 beglückwünschen sich etliche Aussteller nicht nur zu einem erfolgreichen ersten Tag. Für die Sportler, Manager und Newcomer ist die Party auch der Lohn für die Anspannung, die jetzt abfällt.
Das zweistündige Treffen ist ein Ritual, das zur ISPO MUNICH gehört wie die Geschäftsbeziehungspflege auf der weltweit größten Plattform des Sport-Business. Die Brauerei Aying spendiert die Drinks. Und während ein DJ launige Musik spielt, kommen die Geschäftspartner und Kollegen in der Abenddämmerung noch einmal ins Plaudern. Quintessenz: So kann’s weitergehen – morgen auf der ISPO MUNICH 2017.