
Vladimir Kondic von SOLOS sprach zum Thema „Der Weg zum Start-up, Erfolgsfaktoren und Hindernisse“. Michael Schmidt, CEO von ICAROS, beschrieb „das Beispiel eines erfolgreichen Sport Start-ups: active Virtual Reality.” Dazu gab Bernhard Heinz von der Kreativ-Agentur Pascher+Heinz Tipps, wie Gründer beim Start-up-Wettbewerb ISPO BRANDNEW gewinnen können. Ein spannendes Thema dieser neuen ISPO ACADEMY Reihe, bei der Sport-Entscheider in lockerer Atmosphäre Weiterbildung und Networking kombinieren.
Vor 18 Jahren schon hat ISPO den Start-Up-Wettbewerb ISPO BRANDNEW ins Leben gerufen. Mehr als 6000 Bewerbungen ambitionierter Gründer aus dem Sportbusiness wurden in dieser Zeit eingereicht. Beim Networking Event ISPO ACADEMY CONNECT formulierte Bernhard Heinz von der Agentur Pascher+Heinz, die ISPO BRANDNEW im Auftrag der Messe München betreut, drei Best Practice Tipps.
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1. Start-ups brauchen eine Big Idea – Beispiel GoPro
„Start-ups brauchen die eine Big Idea, die eine Marke haben muss, um erfolgreich zu sein“, erklärt Bernhard Heinz. Er projiziert das Bild eines Surfers an die Wand, der Anfang der Nullerjahre mit einer kleinen Plastikbox am Mann auf dem Brett stand, in der eine Kamera verbaut war: Der Anfang der Erfolgsgeschichte von GoPro begann auf der ISPO MUNICH.

2005 Finalist bei ISPO BRANDNEW, in 2014 mit einer Million Dollar an der Börse notiert: die eine große Idee, die noch keiner zuvor gehabt hat – GoPro hatte sie: „Sie haben den Need erkannt, den Mehrwert, den Sportler haben, wenn sie sich beim Sport filmen oder fotografieren“, sagt Experte Heinz.
Gegen-Beispielm eine Idee aus dem Inline-Skating: ein Teleskop-Bremsstock für den Skater. „Es gab keinen Mehrwert.“
2. Start-ups brauchen eine Message – zum Beispiel ON
„Als Gründer musst du deine Botschaft auf den Punkt bringen können“, sagt der Start-Up-Experte von Pascher+Heinz, „und zwar mit nur einem Satz oder in nur einem Bild: „What’s in for me?“
Bernhard Heinz nennt den Schweizer Laufschuh-Hersteller ON als herausragendes Beispiel. 2010 traten drei Schweizer Jungs mit einem Laufschuh aus dem Nichts in die direkte Konkurrenz zu Giganten wie Adidas und Nike – „und zwar mit einer klaren Message: Running on clouds. Das traf den Nerv der Zielgruppe: Denn jeder Läufer träumt von einem weichen Lauf.“

ON war 2010 auf Anhieb OVERALL WINNER bei ISPO BRANDNEW, bis zum Jahr 2016 haben die Schweizer eine Million Laufschuhe verkauft, auf der ISPO MUNICH 2017 gewannen sie mit ihrem neuesten Schuh, dem Cloudflash, den ISPO AWARD als PRODUCT OF THE YEAR im Bereich Performance.
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Wichtig: Die Message muss eine besondere sein. „Die Botschaft 'much fun and easy to use' ist keine, auch ‘from women to women’ funktioniert nicht“, sagt Heinz.
3. Start-ups brauchen: ein Komplett-Paket
„Nur ein Produkt vorzustellen, reicht nicht. Man muss das ganze Potential ausschöpfen, seine komplette Bandbreite zeigen“, sagt der Agentur-Co-Chef von Pascher+Heinz. Beispiel: Ein Bewerber reicht nur ein schwarzes T-Shirt ein, womöglich sein neues Premium-Produkt, aber doch allein stehend nicht aussagekräftig. Heinz: „Macht die Braut hübsch. Stellt euch vor, zeigt euch. Es muss der Name passen, das Logo, das Manual – das Komplett-Paket.“
Im Gym von onPage.org in der Münchner Paul-Heyse-Straße begrüßte Gastgeber Christoph Rapp, International Sales & Retail Manager der Messe München, zwei Vertreter der Start-Up-Branche, die bei ISPO BRANDNEW erfolgreich waren.
Die ICAROS Botschaft: „We make you fly“
Michael Schmidt, CEO von ICAROS, erklärte den Höhenflug seines Sportgerätes, der auf einer einzigartigen Mischung aus Fitnessgerät und Virtual Reality Erlebnis beruht: „We make you fly“, so heißt die Botschaft, die ICAROS in den Markt brachte. Die Gründer aus Martinsried bei München setzen zunächst auf Direkt-Marketing, auf B2B-Verkauf.
Gestartet als OVERALL WINNER bei ISPO BRANDNEW 2016, waren sie im vergangenen Jahr auf 20 Shows und Messen und auch im ersten Quartal 2017 bereits auf vier Verkaufstouren unterwegs. Das Ergebnis: ICAROS verkaufte 100 Geräte (Handelspreis 7900 Euro) in 2016 und ebenso viele im ersten Quartal 2017, Personal wird aufgebaut, der Vertrieb neu aufgestellt.
Warnung an Start-ups: „Mit viel Geld gemachte Fehler können tödlich sein.“
ICAROS produziert sein Fitness-Gerät (noch) nicht für den Endverbraucher, sondern zunächst nur für den ausgewählten Handel. „Ich rate Start-ups in diesem Bereich nicht nur Massenproduktion“, sagt Michael Schmidt, „denn die Gefahr ist: Das überlebt ihr nicht!“ Der ICAROS CEO weiß: „Mit wenig Geld gemachte viele sind nicht schlimm. Mit viel Geld gemachte Fehler können tödlich sein.“

SOLOS macht es vor: Arbeitet interdisziplinär!
Das zweite Impulsreferat bei ACADEMY CONNECT kam von Vladimir Kondic, CEO und Founder von SOLOS. Die jungen Münchner Gründer gewannen bei der ISPO MUNICH den erstmals ausgeschriebenen Wettbewerb ISPO BRANDNEW DIGITAL.
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Vladimir Kondic erläuterte den Zuhörern, wie wichtig es ist, interdisziplinär zu agieren. Im Fall von SOLOS kamen ein Betriebswirt, ein Elektroingenieur und ein Informatiker zusammen.

Sieben Schritte sind es, die SOLOS auf seinem Weg zum erfolgreichen Start-up beispielhaft benennt:
1. Interviews zu Prototypen führen: umfangreiche Markt-Analyse
2. Genaue Recherche zu Technologie, Wettbewerber und Kunden
3. Mit Leidenschaft entwickeln: 24/7 Passion
4. Das Commitment zum Produkt – auch bei Rückschlägen
5. Der Wille zu lernen – ständig weiter entwickeln
6. Marketing entwickeln
7. Dann erst: der Verkauf
Bei Fingerfood und Getränken diskutierten Gründer, Besucher und ISPO Vertreter intensiv über Chancen und Herausforderungen für Start-ups. Die Serie ISPO ACADEMY CONNECT wird fortgesetzt.