
Von einem „Paradigmenwechsel in der Laufschuh-Beratung“ spricht Urs Weber, Redakteur der „Runner's World“, der das dritte Laufschuhsymposium der ISPO MUNICH moderierte. „Die althergebrachte Kriterien, die wir lange gelernt haben, stimmen so nicht mehr“, sagt Weber.
„Pronation, Überpronation und Dämpfung diese Stichworte haben zwar noch ihre Berechtigung, aber man muss sie neu interpretieren. Das führt dazu, dass der gut geschulte Fachhändlers immer wichtiger wird“, erklärte der profilierte Fachredakteur, bei "Runner's World" für das Thema Laufschuhe verantwortlich.
Björn Gustafsson, Gründer von Currex, einem Hamburger Laufsohlen-Hersteller und Anbieter für Bewegungsanalyse-Systeme, sprach zum Thema „Erfahrungen verändern Maßstäbe. Wie verkaufe ich Laufschuhe in der Zukunft?“ Ein Ansatz für die Zukunft: Eine Druckplattform kann zusammen mit ausgewerteten Statistiken Ergebnisse für die Bewegungsanalyse liefern.
Laufschuh-Beratung: „Die reine Fußanalyse bringt nichts"
Spencer White, Vice President von Saucony Human Performance & Innovation Lab, referierte über die „Dynamik des Laufstils und die Auswahl von Laufschuhen: vom Labor in den Fachhandel“ . Das Fazit erklärte Urs Weber so: „Wir müssen den Läufer viel stärker als bisher als ganzes betrachten. Die reine Fußanalyse bringt gar nichts.“
Dr. Simon Bartold, Manager Global Footwear Specialist Programs des Laufschuh-Herstellers Salomon, sprach über „minimalistischen und maximalistischen bis hin zu traditionellen Lösungen – wo geht die Reise hin?“

Zur ISPO.com sagte er: „Ich glaube wir haben ein paar Schwierigkeiten zu bewältigen. Eine davon ist, dass wir heute Schuhe auf Basis eines veralteten Paradigmas verkaufen. Wir reden etwa viel über Überpronieren haben gar keinen allgemeingültigen Standard dafür."
Dämpfung und Stabilität genügen nicht als Kriterien
Derzeit verkaufe man Laufschuhe auf Basis von Dämpfung oder Stabilität, erklärte Bartold weiter, “und auch das basiert auf einer vielleicht 40 Jahre alten Grundlage."
Das Problem: „Es gibt wenig Hinweise darauf, dass man den passenden Schuh für einen Fuß aufgrund dieser Segmentierung finden kann. Also sollten wir uns über andere Kategorien Gedanken machen, mit denen wir in Zukunft arbeiten werden."