
Nina Meinke ist im Oli-Kahn-Modus. „Du musst wieder aufstehen, immer weitermachen“, sagt die 25-Jährige Profiboxerin, als sie bei der ISPO Munich 2018 völlig verschwitzt vom Show-Training kommt.
Wie viele andere Profisportler hat auch sie die Chance wahrgenommen, auf der Messe München vorbeizuschauen. Meinke, 25, athletisch, verschmitztes Lächeln, brünett-rotes nach oben gestecktes Haar, nutzt die ISPO Munich gezielt.
Es geht um Aufmerksamkeit. Für das Frauenboxen. Und für ihre Partner. Noch immer führt ihr Sport ein Schattendasein in der Männerdomäne Boxen. Auch ihre Einlage bei der ISPO Munich 2018 hilft, dagegen zu arbeiten.
Es geht um Selbstvermarktung. Präzise: digitale Marketingkanäle. "Heutzutage musst du auf Instagram und Facebook unterwegs sein", erzählt der Champion der Verbände WIBF und GBU im Gespräch mit ISPO.com. "Gerade auch für den Sponsor ist es wichtig, dass man auf diesen Kanälen immer aktuell ist."
Sie selbst sei früher gar nicht so viel auf sozialen Netzwerken unterwegs gewesen, erklärt die Berlinerin, "dann kamen die Leute auf mich zu: 'Du musst eine Sportlerseite machen!' Ich habe mich schließlich selbst reingefuchst. Es macht Spaß. Man lernt, was man postet, und was nicht. Irgendwann entwickelt man einen eigenen Stil. Jeder postet anders."
Meinke ist kreativ, entwickelt sich digital weiter. So plant sie einen Video-Blog, einen Ratgeber. "Ich habe zum Beispiel Freunde, die ihren Kindern einen Boxsack und Boxhandschuhe gekauft haben", erklärt sie. "Und dann schlagen sie gegen den Boxsack, und wundern sich, dass ihnen die Hände wehtun."

Meinke will Hilfestellung anbieten, erklären, "dass sie Bandagen brauchen", oder in welcher Intensität und in welchen Kombinationen man seine Schläge nach und nach forciert.
"Wir haben überlegt, zu den Boxprodukten Videos zu machen. Dass die Boxfans einfach eine Anleitung haben. Damit sie wissen, wie sie es richtig machen, und dann mehr Spaß daran haben, erzählt sie weiter.
Auf Social Media will sie alte und neue Fans an ihrer Karriere teilhaben lassen. An Erfahrungen aus dem Ring, "dass man vor lauter Adrenalin die Schläge nicht mitbekommt, den Schmerz nicht spürt". Immer im Oli-Kahn-Modus eben.