
Die letzten Weltcuprennen liefen nicht gut für den erfolgsverwöhnten Ted Ligety: drei Starts, null Punkte. Nicht einmal ins Ziel ist er bei den Rennen am Hahnenkamm gekommen. Und doch erging es ihm damit um ein Vielfaches besser als fünf seiner Kollegen, die mit Kreuzbandrissen im Krankenhaus landeten und so schnell keine Ski mehr unter die Füße nehmen können.
Kein Wunder, dass sich die Fragen an den amerikanischen sunny boy vor allem um die Horrorstürze auf der Streif drehten. Er sagte dazu: „Die Piste war in diesem Jahr extrem ruppig. Dazu kam am Samstag flaches Licht, so dass man die Buckel und Schläge nach der Hausbergkante nicht gut sehen konnte. Das war wirklich viel Pech, dass es die Jungs so schlimm erwischt hat. Aber das ist ein Teil der Realität unseres Sports. Wir bewegen uns ständig am Limit – und manchmal eben auch jenseits davon.“
Nach Unfällen auf der Streif keine Vorwürfe
Einen konkreten Vorwurf wollte er den Rennleitern und Pistenveranwortlichen nicht machen, sagte aber: „Die Streif ist eine extrem gefährliche Abfahrt, und sie versuchen sie jedes Jahr nochmal anspruchsvoller zu machen. Aber diese Schläge nach der Hausbergkante waren womöglich jenseits der Grenze. Was Verletzungen angeht, ist diese Saison wirklich mies. Aber ich bin mir sicher, dass die Jungs nächstes Jahr alle noch stärker zurückkommen werden.“

Helme und Protektoren verbessern
Ein probates Mittel gegen solche Knieverletzungen sei nicht in Sicht, so Ligety. Man könne Helme und Protektoren verbessern, womöglich schnittfeste Anzüge entwerfen, aber „hundertprozentige Sicherheit wird es nie geben. Wenn man sich nicht verletzen könnte, wär's ja auch nicht so spannend“.
Ein Satz, wie ihn seine Mutter sicher nicht hören mag. „Sie ist immer nervös, wenn ich Abfahrt oder Super-G fahre. Sie wollte nie, dass ich das mache. Aber mittlerweile hat sie sich daran gewöhnt.“ Ligety wird im Sommer 32 Jahre alt.