
Der 21. Oktober des vergangenen Jahres war kein guter Tag für den Skisport – und ein fürchterlicher für Anna Fenninger. Drei Tage vor dem Ski-Weltcupauftakt stürzte die Gewinnerin des Gesamtweltcups in Sölden so schwer, dass die Saison für sie schon vorbei war bevor sie begonnen hatte.
Die erste Diagnose: Kreuz- und Innenbandbandriss. Das wäre schon schlimm genug gewesen. „Aber kurz vor der OP stellte sich heraus, dass auch die Patellasehne gerissen war – und das war dann ein noch größerer Schock“, erzählte Fenninger von ihrer bitteren Zeit im Herbst.
Traum vom ersten Skitag
Für die Österreicherin ist der Besuch der ISPO MUNICH 2016 eine „willkommene Abwechslung vom Therapie-Alltag“, wie sie sagt. Nach und nach gehe es ihr „ein bisschen besser“, auch wenn es eine neue Erfahrung für sie sei, „vor dem Fernseher zu sitzen und zu schauen, was die Anderen machen“. Nachts träume sie schon ab und zu mal von ihrem ersten Skitag, doch das werde wohl noch bis August dauern.
Anna Fenninger nach der Knie-Operation
Nach dem Sturz von Sölden und der folgenden Knie-Operation habe ihr Körper „gewisse Dinge verlernt“, sagt Fenninger, „ich musste wieder neu gehen lernen, und auch die Kniebeugen funktionieren noch nicht so, wie sie sollen. Es dauert halt einfach neun Monate, bis die Kraftübertragung wieder so funktioniert wie früher. Und so ordnet man seinen Alltag neu.“ Motivationsprobleme befürchtet sie nicht: „Ich weiß ja schließlich, wie es sich anfühlt erfolgreich zu sein.“
Erfahrung bei der Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen
Dass sie bei diesen Erfolgen meist in Fäustlingen statt Fingerhandschuhen unterwegs ist, geht auf eine Erfahrung bei der Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen zurück. „Die Piste war damals extrem eisig, und im Super-G und im Riesenslalom bin ich so starke Schräglagen gefahren, dass ich mit den dünnen Fingerhandschuhen mit mehr als hundert Sachen übers Eis gerieben bin – keine so schöne Erfahrung. Seitdem fahre ich außer in der Abfahrt lieber mit Fäustlingen. Mit denen kann ich eher ans Limit gehen.“