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Tim Zimmerman
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Urban Culture/21.12.2022

Kunst und Actionsport - die perfekte Symbiose

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Boardsport hat sich immer schon durch Kreativität definiert. Kein Wunder, das sehenswerte Arbeiten entstehen, wenn Skateboarder wie Ed Templeton oder Surflegenden wie Herbie Fletcher ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Wir stellen fünf Künstler aus der Boardsport-Szene vor, die jeder kennen sollte.

Action Sports wie Skateboarden, Snowboarden, Surfen oder Kitesurfen haben augenscheinlich eines gemeinsam: Der Sportler steht „quer“ auf seinem Board, mit dem er die unterschiedlichsten Tricks und Manöver ausführt.

Und: In jeder der genannten Disziplinen spielt bei einem erfolgreichen Athleten die sportliche Kreativität eine große Rolle. Diese drückt sich zum Beispiel in einem breit gefächerten Repertoire an Tricks aus. Auffällig ist außerdem, dass nicht wenige Boardsportler sich auch ohne ihr Board unter den Füßen als Künstler kreativ entfalten.

Ed Templeton - Skateboarder

Der Kalifornier Ed Templeton wuchs in Huntington Beach auf, wo er in den 1970er-Jahren mit dem Skateboardvirus infiziert wurde. Seit seinem 18. Lebensjahr skatet er professionell und gründete schon im Alter von 24 Jahren seine eigene Skateboardfirma Toy Machine, die er bis heute managet. Parallel zu seiner Karriere als Skateboarder entwickelte Templeton ein Talent für Fotografie, Grafikdesign und Malerei. In allen drei Bereichen hat sich der heute 48-jährige auch ohne formelle Ausbildung einen Namen gemacht.

Seit zwei Jahrzehnten reist Templeton um die Welt und präsentiert seine Kunst und Fotografien auf zahlreichen Ausstellungen. Trotz des internationalen Ruhms und diversen Auszeichnungen gilt dem Design der Toy Machine Skateboarddecks seine uneingeschränkte Leidenschaft. Als Künstler kooperierte er auch mit zahlreichen Skateboard-Labels wie unter anderem RVCA, Sheep, New Deal Skateboards, eswic und Emerica.

Boardgraphics als Kunstwerke für Toy Machine Skateboards
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Ed Templeton

Pete Cabrinha - Windsurfer und Kitesurfer

Pete Cabrinha ist ein Allround-Waterman, der in den 80er-Jahren zunächst im Windsurfen internationale Erfolge feierte. Der Hawaiianer gilt zudem als einer der Pioniere des Tow-in Surfens, Kitesurfens und Foil-Boardings. Der vielseitige Wassersportler gründete nach Ende seiner Profikarriere mit Cabrinha sein eigenes Unternehmen für Kitesurfing-Produkte, das heute zu einem der Marktführer zählt.

Parallel zu seiner Leidenschaft für den Boardsport entwickelte Pete ein Interesse für die Fotografie und Malerei. In den vergangenen drei Jahrzehnten experimentierte der heute 59-jährige mit verschiedenen künstlerischen Techniken. In seinen aktuellen Mixed-Media-Kunstwerken kombiniert er seine Fähigkeiten als Fotograf und Grafikdesigner mit exzentrischen Maltechniken. Inspiration für seine Kunstwerke holt sich Cabrinha sowohl auf seinen vielen berufsbedingten Reisen als auch durch Begegnungen mit und auf den hawaiianischen Gewässern.

Apataki, Mixed Media auf  Holz mit Paper, Foto-Transferdruck und Acryfarbe.
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Pete Cabrinha

Jamie Lynn - Snowboarder

Jamie Lynn tauchte Anfang der 1990er-Jahre in der Snowboardszene auf und entwickelte sich zu einem der führenden Akteure der damaligen Freestyle-Revolution. Sein Background als Skateboarder ermöglichte ihm auch auf dem Snowboard technische Tricks, die in der Szene für Furore sorgten. Legendär und in bleibender Erinnerung sind zudem seine Method-Airs, die er mit seinem unverwechselbaren Style zelebrierte und die die Cover diverser Snowboardmagazine dieser Ära zierten. Seine künstlerische Seite offenbarte sich in den Board-Designs seines Sponsors Lib Tech.

In der seit über 20 Jahren bestehenden Partnerschaft entwarf Lynn als Künstler eine Fülle von Snowboard-Grafiken der amerikanischen Boardschmiede. Blauhäutige nackte Frauen, bizarre Katzen, wogende Wellen aus Schnee und Wasser – das sind seine Markenzeichen, die den Look von Lib Tech Snowboards bis heute prägen.

Herbie Fletcher - Surfer

Herbie Fletcher wuchs in den frühen 60er-Jahren mit Surfen und Skateboarden am Strand von Huntington Beach auf. Im Alter von 16 Jahren verließ Herbie sein Elternhaus und machte sich auf den Weg nach Hawaii. Hier entwickelte er sich zu einem der besten und einflussreichsten Surfer der 60er- und 70er-Jahre. Als Surfer und Shaper gründete er mit Fletcher Surfboards seine eigene Firma und später zusammen mit seiner Frau Dibi die Marke Astrodeck, die Footpads für Surfboards herstellte. Neben dem Surfbusiness galt seine Leidenschaft dem Filmen. Die erfolgreiche Surffilm-Serie „Wave Warriors“ war in diesem Genre sein größter Erfolg.

Mit dem New-Yorker Künstler Julian Schnabel verbindet den 74-jährigen eine langjährige Freundschaft, aus der auch gemeinsame Projekte wie die limitierten „Blind Girl Surfclub“-Boards entstanden sind. Als Künstler fokussiert sich Herbie Fletcher heute auf Skulpturen, Fotografien und die Malerei. Eine umfangreiche Ausstellung von Fletchers Arbeiten war im August 2019 in der Gagosian Gallery in New York zu sehen.

Herbie Fletcher vor einer Skulptur aus seiner Serie Wrecktangles.
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Herbie Fletcher

Lukas Goller - Snowboarder

Der Südtiroler Lukas Goller wuchs mit dem Skateboarden und Snowboarden in Bozen auf und reiste viele Jahre als Snowboardprofi um die Welt. Für seinen damaligen Boardsponsor Nitro Snowboards entwarf er zahlreiche Boarddesigns, unter anderem das Pro-Model der Olympiasiegerin Nicola Thost.

Als Autodidakt entwickelte er seinen künstlerischen Stil stetig weiter und widmete sich nach dem Ende seiner aktiven Snowboardkarriere ausschließlich der kreativen Arbeit als Designer und Illustrator. Heute sieht man seine Werke auf Kleidung, Möbeln, Uhren, Snowboards und Skateboards von Marken wie Adidas Eyewear, Burton, MINI, 55 DSL, Zimstern, Swatch, Gentic, Muckefuck und Bastard.

Lukas Goller präsentiert im Bastard Clothing Katalog seine Designs.
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Bastard Clothing