Rufen auch bei uns bald die Fans „Schiri, weiße Karte“ statt „Schiri, rote Karte“? Schiedsrichterin Catarina Campos hat beim Spiel der Fußballerinnen von Sporting und Benfica Lissabon jedenfalls die weltweite Aufmerksamkeit auf eine Sonderregel im Sport in Portugal gelenkt. Dort werden mit der weißen Karte von Schiedsrichtern ethische Werte im Sport gefördert – Campos zeigte die Karte Medizinern, die sich umgehend um eine erkrankte Ersatzspielerin gekümmert hatten. Das Prinzip des Belohnens statt Bestrafens gibt es in Portugal schon länger – wir finden es vorbildlich.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Wer bisher noch in keinem Sportverein ist, bekommt jetzt von der Bundesregierung 40 Euro Zuschuss für seinen Eintritt in einen Verein. Das Bundesinnenministerium und der Deutsche Olympische Sportbund stellen den Sportvereinscheck ab sofort für 150.000 Neumitglieder bereit. Der Bund wolle dafür sorgen, dass die Menschen „wieder mehr Lust auf Bewegung bekommen“, sagt Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Wir wünschen gutes Gelingen.
Klimaneutral am Königssee: Die dort gerade entstehende neue Bob- und Rodelbahn soll die erste werden, die klimaneutral ist. „Wir werden dort so viele Fotovoltaikanlagen installieren, wie wir brauchen, um den Strom zu erzeugen, wie wir für die Betreibung der Bahn benötigen“, sagte der Chef des Bob und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), Thomas Schwab, der „Freien Presse“. Der Königssee soll aber erst der Anfang sein – Bob- und Schlittenfahren soll in Zukunft insgesamt klimaneutral betrieben werden. Diesen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit finden wir spitze!
Dieser Stern leuchtet weit: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Berliner Fußballverein FC Internationale mit dem ersten Preis beim „Großen Stern des Sports“ ausgezeichnet. Der Club ist nachhaltiger als alle anderen Vereine in Deutschland. Dort gibt es Veggie-Wurst, fair produzierte Trikots und Produkte aus der Region. Die 10.000 Euro Preisgeld sind echt verdient.
Danke Netflix für eine neue Legende: Vom „Netflix-Fluch“ ist jetzt die Rede, nachdem bei den Australian Open alle Darsteller der Doku-Serie „Break Point“ frühzeitig ausgeschieden sind. Wir finden das wunderbar. Was früher das Bermuda-Dreieck mit seinen Mythen von aus unerklärbaren Gründen verschollenen Schiffen war, ist jetzt Netflix – nur dass hier aus unerklärbaren Gründen Tennisstars von der Erfolgsspur verschwinden.
Die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin hat das geschafft, was noch keine Skirennläuferin vor ihr geschafft hat: Sie holte beim Riesenslalom in Kronplatz ihren 83. Weltcup-Sieg und ist jetzt alleinige Rekordhalterin. Am Tag darauf brach sie dann ihren eigenen Rekord: 84. Weltcup-Sieg. Eine Bestmarke gilt es noch zu knacken: Der ehemalige schwedische Skirennläufer und zweimalige Olympiasieger Ingemar Stenmark liegt mit seinem Rekord von 86 Weltcup-Siegen noch vor Shiffrin. Dass die Skisportlerin diese Marke auch knacken wird, ist nicht mal eine Frage der Zeit.
Jetzt heißt es im australischen Victoria Daumen drücken für Stefanos Tsitsipas: Der Grieche will im Fall eines Siegs bei den Australian Open einen großen Teil seines Preisgelds von rund zwei Millionen Euro hergeben, und eine Schule bauen lassen. „Ich habe gesehen, wie schwer es für viele Kinder auf der Welt ist, zur Schule zu gehen und eine geeignete Bildung zu erhalten“, sagte der Tennisstar. Nicht alle Kinder würden privilegiert aufwachsen. Wir finden, das Vorbild des Griechen sollte Schule machen.