Alizé Cornet hat mit Freudentränen auf ihren Achtelfinalerfolg bei den Australian Open reagiert. Grund: Zum ersten Mal in ihrer langen Laufbahn als Profi-Tennisspielerin erreicht sie damit bei einem Grand-Slam-Turnier das Viertelfinale. Ausgerechnet in dem Jahr, in dem sie ihren Tennisschläger an den Nagel hängen will: „Das könnte meine letzte Saison sein, das ist wahr“, zitiert die Süddeutsche Zeitung die 32-Jährige. Damit nicht genug: Während die Französin über viele Jahre als Drama-Queen auf dem Court bekannt war, hat sie sich in den letzten Jahren persönlich gewandelt. Sie war beispielsweise eine der ersten, die sich zur vermissten Peng Shuai geäußert hat, und jetzt gratulierte sie Ex-Konkurrentin Jelena Dokić, wie die sich ins Leben zurückgekämpft habe – nach vielen Jahren physischer und psychischer Misshandlungen. Was für eine Geste!
Es ist Teatime auf dem Hahnenkamm. Der Brite Dave Ryding gewann als erster Brite überhaupt ein Weltcup-Rennen. Im Skislalom in Kitzbühel fuhr der 35-Jährige völlig überraschend ganz nach vorne. Umso spektakulärer wird der Sieg mit Blick auf die Karriere-Anfänge von Ryding. Als Kind übte er im Nordwesten Englands auf einer Kunstpiste aus Plastikborsten – ohne Schnee. Liebe Kinder aus dem platten Ostfriesland, nehmt euch ein Beispiel: Dann heißt es in ein paar Jahren, es ist Ostfriesentee-Zeit auf dem Hahnenkamm!
Egal ob Wrestling richtiger Sport ist oder nicht – dieser Weltmeisterkampf berührt uns: AC Mack ist der erste LGBTQ-Vertreter, der in der professionellen Wrestling-Tour Weltmeister wurde. 2016 habe er mit Wrestling begonnen und alle möglichen Leute hätten ihm gesagt, das werde nichts, sagte der dunkelhäutige neue Champion. „Nicht mit der Art wie du aussiehst, nicht mit deiner Hautfarbe, nicht mit dem, mit dem du gerne schläfst.“ Allen Kritiker*innen und Spötter*innen zeigte er es nach seinem Kampf – mitten im Ring küsste er seinen Partner.
Bei der Vierschanzentournee wurde er als Favorit zum Wackelkandidaten. Aber jetzt ist Karl Geiger zurück in Top-Form. Nach zwei Siegen in Titisee-Neustadt reist Geiger auf einmal wieder als einer der großen Favoriten zu Olympia nach Peking. Er hoffe auf „coole Spiele“, sagt der 28-Jährige. Er sei in so guter Form wie noch nie – hoffen wir auf erfolgreiches Vergolden.
Am Ende hat sich auch noch der Präsident des Deutschen Handballbundes, Andreas Michelmann, eine Corona-Infektion eingefangen. Wie sollte die Europameisterschaft auch anders abschließen? Doch die wohl ungewöhnlichste Handball-EM aus deutscher Sicht macht Hoffnung. Drei Spieler krank? Ach, fliegen wir doch einfach drei neue ein. Wieder vier bestätigte Fälle? Wartet, ich rufe mal ein paar Leute an, und besorge Nachschub. Der Deutsche Handballbund hat der Konkurrenz eindrucksvoll gezeigt, dass er über ausreichend Nachschub auch international wettbewerbsfähiger Spieler zu verfügen. Das macht Hoffnung für das Jahr 2024: Dann ist die Heim-Europameisterschaft in Deutschland.
Beim Scheich muss man nicht zwingend reich sein. Zumindest nicht, wenn es um den Eintritt zu den Spielen zur Fußball-Weltmeisterschaft Ende des Jahres geht. Gerade hat die erste Verkaufsphase für Tickets begonnen. Ausländische Fans müssen für die günstigsten Karten etwa 60 Euro zahlen, rund ein Drittel weniger als bei der WM 2018 in Russland. Noch preisgünstiger ist es für Einheimische: Die können schon für 10 Euro ins Stadion, der günstigste Preis seit der WM 1986 in Mexiko.
Wascht Trikots, nicht Geld: Das Bundesland Bremen will Geldwäsche im Profisport die Waschmaschine abstellen. Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD) erarbeitete eine Gesetzesinitiative, die im Februar in den Bundesrat soll. Profisportvereine und Spielerberater sollen damit beim Umgang mit Geld wie Banken oder Notare behandelt werden. Schilling sagte dem Business Insider, der Profisport sei besonders gefährdet, „durch kriminelles Geld zersetzt zu werden“. Dann hoffen wir mal auf Gesetzeshärte, die sich gewaschen hat.