
Startschuss für das erste staatliche Textilsiegel: Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller hat am Montag in Berlin den Grünen Knopf vorgestellt. Das staatliche Siegel bescheinigt, dass Bekleidung und Textilien sozial und ökologisch nachhaltig produziert wurden.
Der Grüne Knopf soll Kunden das Erkennen nachhaltiger Textilien erleichtern und im Dickicht der zahlreichen Umweltlabels Klarheit schaffen. Er wird direkt ins Produkt eingenäht, -gedruckt oder angehangen und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nach einer bestandenen TÜV-Kontrolle herausgegeben.
Produkte wie T-Shirts, Bettlaken oder Rucksäcke müssen 26 anspruchsvolle Sozial- und Umweltstandards einhalten – von Abwassergrenzwerten und dem Verbot gefährlicher Chemikalien bis hin zu Mindestlöhnen und dem Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit. Zusätzlich wird das Unternehmen anhand von 20 weiteren Kriterien geprüft: Legt es Lieferanten offen? Gibt es Beschwerdemöglichkeiten für die Näherinnen vor Ort? Schafft es Missstände ab?
Minister Müller: „Das ist das Besondere am Grünen Knopf: Das gesamte Unternehmen wird kontrolliert. Einzelne Vorzeigeprodukte reichen alleine nicht aus. In dieser Tiefe prüft sonst keiner.“
In der Einführungsphase bis Sommer 2021 betrifft diese Prüfung allerdings nur die Produktionsschritte Zuschneiden und Nähen sowie Bleichen und Färben.
27 Textilfirmen nehmen bereits zum Start des Grünen Knopfs teil, 26 weitere sind derzeit noch im Prüfprozess. Neben der Outdoor-Marke Vaude sind dies unter anderem Unternehmen wie Tchibo, Dibella oder Melawear. Bei Vaude tragen 98 Prozent der aktuellen Herbst/Winter-Kollektion das neue Siegel.
Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude: „Wir erleben, dass immer mehr Menschen mit gutem Gewissen Kleidung kaufen möchten. Der Grüne Knopf bietet ihnen eine klare Orientierung, indem er als staatliches Siegel ökologisch und fair produzierte Produkte kennzeichnet.“
Minister Müller: „Die Globalisierung hat im 19. Jahrhundert in der Textilwirtschaft begonnen. Nun muss auch gerechte Globalisierung in der Textilwirtschaft anfangen. Mit dem Grünen Knopf setzen wir jetzt einen hohen Standard und zeigen: Faire Lieferketten sind möglich. Ab heute kann das keiner mehr in Frage stellen. Das beweisen alle Unternehmen, die mitmachen.“
- lma & Lovis
- Aldi Nord
- Aldi Süd
- Brands Fashion
- CharLe
- Derbe
- Dibella
- Engel
- Feuervogl
- Hans Natur
- hessnatur
- Hopp
- Kaufland
- Kaya&Kato
- Lidl
- Manomama
- Melawear
- Millitomm
- Modespitze Plauen
- Phyne
- Posseimo
- Rewe Group
- Schweickardt Moden
- Tchibo
- Trigema
- Vaude
- 3 Freunde