Hier präsentieren wir Ihnen die wichtigsten Eindrücke von der Messe in Shanghai. Aber wir beginnen mit beeindruckenden Zahlen von der ISPO und der Tmall Fashion Show auf der ISPO Shanghai, die live über Tmall übertragen wurde. Über 340.000 Menschen haben den Live-Stream der Fashion Show innerhalb von zwei Tagen gesehen. Insgesamt erhielt die Übertragung auf Chinas wichtigster Online-Shopping-Plattform innerhalb von zwei Tagen rund 3,4 Millionen Likes - eine für europäische Verhältnisse gigantische Zahl.
Der Live-Stream der Modenschau ist aber auch für chinesische Verhältnisse ein voller Erfolg. Tmall ist Teil der Alibaba-Gruppe und dominiert den chinesischen E-Commerce-Markt.
„Ich finde die Live-Übertragung auf der Tmall-Plattform äußerst innovativ", sagt Hasan Boylu von Nike. Er ist verantwortlich für Inline-Innovationen und sucht auf der Messe nach neuen Ideen und Unternehmen für die Zusammenarbeit mit Nike. „Natürlich interessieren mich besonders die kleinen Stände und Firmen“, sagt er. Die Modenschau sammelt über den Tag über 2,2 Millionen Likes.
Die beliebteste Sportart in China ist Laufen. Auch deshalb waren die Vorträge des Running Industry Forums auf der ISPO Shanghai ein Besuchermagnet: Fast alle, die in China Sport treiben, laufen auch. Von 2016 bis 2017 stieg der Umsatz im Running-Markt in China um 25 %.
Im Jahr 2017 hatte der Sportartikelmarkt mit Running-Produkten ein Volumen von 6,32 Milliarden US-Dollar. Und wie Robin Trebbe, Managing Director China & Asia Pacific bei Intersport International, auf dem Running Industry Forum sagte, gibt es sogar noch „viel mehr Wachstumspotenzial".
Das liegt auch daran, dass „die Zahl aller Sportler in China steigen wird", sagte er. Heute machen etwa 400 Millionen Menschen Sport, bis 2025 sollen es 500 Millionen sein.
Eine weitere sehr interessante Zahl, die der Intersport Managing Director auf der ISPO Shanghai erwähnte, 80 Prozent aller „shopping journeys haben einen digitialen Touchpoint“. 25 Prozent der Sportartikelkäufer haben laut Trebbe einen Artikel sogar schon mal online gekauft, noch während sie im Laden waren.
Die Trikot-Präsentation von Schalke 04 wurde ebenfalls von Tmall übertragen. Rund 120.000 Fans verfolgten den ehemaligen Schalke-Stürmer Gerald Asamoah bei der Werbung für das neue Auswärtstrikot. Schalke hat vier Millionen chinesische Social-Media-Fans. So kommt fast die Hälfte aller Social-Follower aus China - insgesamt sind es rund neun Millionen. Kein internationaler Markt ist für die Bundesliga-Mannschaft wichtiger.
Mit dem Women Sport Industry Forum richtet sich die ISPO Shanghai an Sportlerinnen und Kunden. Denn „obwohl Frauen im Gegensatz zu Männern statistisch gesehen weniger Sport treiben, geben sie mehr Geld für Sportbekleidung und Trainingsstunden aus“, sagte Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München in der Hauptpressekonferenz.
Neben der Zielgruppe Frauen stehen auf der ISPO Shanghai auch Kinder im Mittelpunkt. Ein Kinder-Triathlon im Außenareal und mit Schwimmbecken im Water Sports Village sowie ein Floorball-Turnier beleben die Messehallen. Auf dem ISPO Shanghai Kids Forum wird diskutiert, wie Kinder in China zu mehr Sport motiviert werden können.
Aber das ist nicht genug: Der gesamte Sportmarkt in China wächst in allen Kategorien zwischen 6 und 9 Prozent. Die Hälfte der chinesischen Bevölkerung – das sind rund 700 Millionen Menschen – kauft Sportprodukte. Das sind viele Konsumenten für internationale und chinesische Marken. Und die Zahl wächst weiter.