
„Verschläft die Sportbranche die Digitalisierung?“, „Fachhandel hinkt bei der Digitalisierung hinterher“ – viele der Nachrichten über die digitale Transformation im Sportbusiness sind negativ konnotiert.
Gleichzeitig wird begeistert über junge Start-ups gesprochen, die mit ihren digitalen innovativen Produkten angeblich den Sportmarkt umkrempeln. Und die Sportartikel-Giganten Adidas und Nike sowie die großen US-amerikanischen Technologie-Konzerne Google, Amazon, Facebook und Apple würden ohnehin als Gewinner vom Feld gehen.
Digitalisierung, das ist ein so großer und abstrakter Begriff – wo soll man da als Sporthändler oder mittelständischer Sportunternehmer bitte schön anfangen?
Be creative. In Verbindung mit Technologie können aus dem Sport branchenübergreifende und komplett neu gedachte Lösungen entstehen. Be creative zeigt auf der ISPO Munich brauchbare Lösungen und Ideen, um zukünftige Herausforderungen zu lösen.
Besuchen Sie unter anderem diese Events zur Digitalisierung auf der ISPO Munich 2020:
Montag, 27.1., 10 Uhr: Wie stationäre Sportgeschäfte am Onlineumsatz partizipieren
Montag, 27.1., 10:30 Uhr: Make me happy - Kunden digital glücklich machen!
Dienstag, 28.1., 16 Uhr: Sport geht online - Ordermanagement & Marketing
Die radikalste Möglichkeit: Sie investieren massiv in die neueste Technik, beauftragen teure Digitalstrategen, schmeißen ihr Geschäftsmodell um, trennen sich von analogen Mitarbeitern und Strukturen, setzen auf Influencer-Marketing und eröffnen Büros in Peking, New York und London.
Der radikale Schnitt kann funktionieren, wird er aber voraussichtlich nicht. Erst recht nicht, wenn Sie dadurch Ihre Markenidentität aufgeben müssen.
Als Sporthändler oder -unternehmer können Sie natürlich auch einfach abwarten, dass sich dieses Phänomen der Digitalisierung von selbst erledigt. Okay, ein eigenes Facebook-Profil, auf dem man allen Kunden und Geschäftspartnern frohe Weihnachten und schöne Ostertage wünscht, ist schon drin, aber das alte Kassensystem taugt schon noch, auch wenn die Daten ins Nirwana laufen.
Auch dieser Ansatz ist nicht automatisch zum Scheitern verurteilt, wenn Sie eine solide Kundenbasis haben, die Ihnen die Treue hält. Die Statistiken zeigen aber, dass es für analoge Retailer von Jahr zu Jahr enger wird.
Die überspitzte Darstellung der Optionen eins und zwei legen nahe, dass wohl weder blinder Aktionismus noch Schockstarre helfen, um den Herausforderungen der Digitalisierung zu begegnen. Aber Sporthandel und Sportindustrie sollten auf jeden Fall tätig werden, um ihre Möglichkeiten auszuloten. „Nicht digital zu denken, ist keine Option“, findet Stefan Herzog, Generalsekretär des Verbands Deutscher Sportfachhandel (VDS).
Genau hier setzt ISPO Digitize an. Der jüngste Service von ISPO hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sporthändler, Unternehmer und Sportindustrie bei der digitalen Transformation mitzunehmen. Und zwar auf allen Stufen, vom Einsteiger bis zum Digital-Profi.
ISPO Digitize veranschaulicht die digitalen Möglichkeiten auf unprätentiöse Art und Weise. Den Bereich in der neuen Halle C6 auf der ISPO Munich 2019 nahmen die Fachbesucher mit großem Interesse an, weil er abstrakte Begriffe erlebbar gemacht und dadurch Berührungsängste abgebaut hat.
eSports zum Beispiel. Dieses Massenphänomen feierte 2019, ein Jahr vor dem 50. Geburtstag der ISPO Munich, hier seine Premiere. Nicht mit dem Ziel, aus der Sportmesse ein Gaming-Convent zu machen, sondern damit sich zwei Welten kennen lernen, die bislang wenig Schnittpunkte, aber mitunter dieselbe Zielgruppe haben.
Und nirgends auf der gesamten ISPO Munich gab es so viele staunende Gesichter zu sehen wie auf dem interaktiven Hallenboden ASB GlassFloor.
„Wir sind sehr happy, dass ISPO Digitize so gut ankommt“, sagt Tobias Gröber, Director der ISPO Group. Kein Wunder, dass der Bereich auch auf der ISPO Academy Stage auf der ISPO Munich 2020 prominent vertreten sein wird.
Wer auf der ISPO Munich 2019 die Keynotes auf der ISPO Academy Bühne verfolgte, dem musste zwangsläufig auffallen: Die Speaker sprachen sich keineswegs uneingeschränkt für alles Digitale aus, sondern boten einen differenzierten Blick. „Digitalisierung bedeutet ja nicht, sich möglichst viele iPads in den Laden zu hängen“, betonte beispielsweise Philipp Beck von atelier 522 in seinem Vortrag „The Future of Stationary Retail“.
Schon beim ersten ISPO Digitize Summit hatte Zukunftsforscher Prof. Bernd Thomsen in einer bemerkenswerten Keynote erklärt: „Vergessen Sie nicht: Die Digitalisierung ist nur eines von vielleicht 25 Assets der Zukunft.“
Anschauen, zuhören, mitdiskutieren – und wie geht es dann weiter? Auch wenn es an die Operationalisierung geht, lässt ISPO Digitize die Sportbranche nicht im Stich: Der VDS Digital Fitness Check überprüft, ob der jeweilige Sporthändler bereit für die digitale Transformation ist.
„Es fehlen vielerorts einfach auch die personellen Kompetenzen für die Umsetzung der neuen Techniken“, erklärt Prof. Dr. Karl-Peter Fischer von der Hochschule für Angewandtes Management. „Dazu werden durch die Digitalisierung viele analoge Fehler aufgedeckt. Viele wissen gar nicht, wer ihre Zielgruppe ist, wie deren Bedürfnisse ausschauen und wie die Customer Journey sein sollte.“
Der wissenschaftliche, standardisierte Fragebogen stellt sicher, dass der VDS Digital Fitness Check den Händlern wertvolle Erkenntnisse liefert, ohne dass dafür Unsummen in eine Unternehmensberatung investiert werden müssen.
Kostenlose Insights und spannende Anekdoten bescherte auch Tony Hawk den ISPO-Munich-Besuchern. Die Skate-Legende aus Kalifornien hielt vor hunderten Zuhörern die Keynote bei der ISPO Digitize Pioneers Night. „Ich habe neue Technologien immer mit offenen Armen empfangen“, sagte der Superstar, „du musst wissen, was die Menschen da draußen bewegt und dich darauf einstellen.“
Als es bei Tony Hawk 1999 finanziell nicht mehr rund lief, ist er weder in blinden Aktionismus noch in Schockstarre verfallen. Sondern er hat Option 3 gewählt, das Beste aus der analogen und digitalen Welt vereint und sein eigenes Videospiel auf den Markt gebracht.
Im ISPO.com-Interview blickt er zurück: „Ich habe mit den Entwicklern sehr eng zusammengearbeitet und gleichzeitig bin ich natürlich weiter skaten gegangen.“