Wassersport/10.04.2016

Schwimmen lernen für Kinder – das ist zu beachten

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Immer weniger Schulen bieten Schwimmunterricht für Kinder an. Die Verantwortung für das Erlernen dieser lebenswichtigen Fähigkeit geht damit auf die Eltern über. Worauf Sie achten müssen, damit es mit dem Schwimmen bei Kindern klappt.

Mit Poolnudel und Schwimmbrett auf Seepferdchen-Kurs
Mit Poolnudel und Schwimmbrett auf Seepferdchen-Kurs

Es ist ein bisschen wie mit dem Führerschein für 17-Jährige: Man kann ihn natürlich so jung machen, aber nur wer danach immer wieder selbst ein Auto lenkt, wird auch gut fahren können. Entsprechend stellt sich die Frage vor dem Schwimmen lernen bei Kindern: Woher bekommen sie nach einem Seepferdchen-Kurs die nötige Praxis, das Erlernte üben und vertiefen zu können, bis sie wirklich sichere Schwimmer sind? Denn es ist ein Irrglauben, dass ein Kind nach dem bestandenen Seepferdchen-Abzeichen wirklich schwimmen kann. Es kann sich über Wasser halten und auch kurze Strecken im Wasser zurücklegen, muss aber weiterhin beaufsichtigt werden, damit es nicht ertrinkt.

Vorsicht Lebensgefahr! Schwimmen lernen

Wer einen Crash-Kurs zum Schwimmen lernen bucht, in dem Kinder an acht Trainingseinheiten von 45 Minuten oder kompakt in den Schulferien das Schwimmen beigebracht bekommen, muss anschließend mit dem Kind immer wieder ins Schwimmbad oder Freibad gehen oder die nächsten Urlaube am Strand verbringen. Ohne Eltern trainieren kann das Kind in einem Schwimmverein. Viele Vereine nehmen Kinder jedoch erst nach bestandenem Seepferdchen-Abzeichen auf. Nur wenige Schwimmvereine bieten die Möglichkeit, dass Kinder bei ihnen über einen längeren Zeitraum, beispielsweise ein ganzes Jahr lang, in Ruhe das Schwimmen erlernen können.

Nach bestandenem Seepferdchen-Abzeichen schließt sich dann das klassische Vereinstraining an, wo erst wochenlang das Brustschwimmen stabilisiert wird, bevor es an das Erlernen anderer Schwimmarten und an das Springen und Tauchen geht. Das zeigt, wie wenig sicher Kinder nach dem Seepferdchen-Abzeichen eigentlich erst schwimmen können. Meist ist es auch eine Frage der Kondition, da es ihnen allein aufgrund des Alters noch an Fitness und Ausdauer mangelt.

Im Grundschulalter lernen Kinder am besten Schwimmen

Grundsätzlich sagt man: Je eher ein Kind schwimmen lernt, desto besser, weil es dann nicht mehr ertrinken kann. Aber vor dem 5. Lebensjahr tun sich Kinder mit der Koordination von Armen und Beinen gerade beim Brustschwimmen meist noch schwer. Wer ohne Stützräder frei und sicher Fahrrad fahren kann, ist von der Motorik her auch reif genug fürs Schwimmen lernen.

Bei den meisten Schwimmkursen dürfen Kinder frühestens zwischen dem 4. und 5. Geburtstag beginnen. Als bestes Alter gilt das Grundschulalter zwischen dem 5. und 8. Lebensjahr. Nach diesem Zeitfenster ist das Gehirn nach Ansicht von Ärzten für das Erlernen solch komplexer Bewegungsmuster schon nicht mehr so leistungsfähig. Zwischen dem 4. und 5. Lebensjahr gelingen hingegen meist nur das Paddeln, das „Hundekraulen“ und das Tauchen.

Schwimmen fördert Gesundheit und Fitness

Schwimmkurse für Säuglinge und Kleinkinder sind deshalb jedoch nicht rausgeschmissenes Geld, sondern gut für die Wassergewöhnung. Vor allem Kinder, die Angst vor Wasser haben, sollten behutsam und lange vor dem eigentlichen Schwimmen lernen an das nasse Element herangeführt werden. Mit Angst lernt es sich wesentlich schlechter und langsamer als mit Spaß und Freude. Ideal ist die gemeinsame Anmeldung zum Schwimmkurs mit der besten Freundin oder dem besten Freund. Dann ist die erste Hürde schon mal genommen.

Wichtig ist, den Druck rauszunehmen, dass der Kurs unbedingt mit dem bestandenen Seepferdchen gekrönt werden muss. Wer die 25 Meter Brustschwimmen nicht auf Anhieb schafft, kann die Prüfung nach etwas Übung in jeder öffentlichen Schwimmhalle in Gegenwart eines Bademeisters nachholen. Mit jedem Monat werden die Kinder größer und kräftiger und irgendwann reicht die Ausdauer von allein.

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