Er spielte manchmal wie Rambo, jetzt spielt er mit Rambo: Kevin-Prince Boateng, Fußballer mit extremen Körpereinsatz, hat sich mit Sylvester Stallone zusammengetan. Das soll dem in Berlin aufgewachsenen 34-jährigen Fußballer von Hertha BSC jetzt die Tür – nein, noch nicht nach Hollywood – zum Fernsehen aufstoßen. „Mit ihm ist eine Freundschaft entstanden und ich arbeite an einer TV-Serie, die von meinem Leben inspiriert ist, aber nicht über Fußball“, sagte Boateng der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera. Die Rolle von Stallone ist jedenfalls deutlich kleiner als es sein Bizeps als Rambo war: „Wir überlegen, dass von Stallone die Erzählerstimme kommt und dass wir beide kleine Rollen übernehmen. Wir wollen Schmerz und Wunden zeigen, die es braucht, um erfolgreich zu sein.“
Andere machen Tamtam, er zückt den Scheck: Fußballer Júnior Moraes hat fast 50.000 Euro an die Ukraine gespendet. Der aus Brasilien stammende Fußballer von Schachtjor Donzek musste wegen des von Russland angezettelten Kriegs aus seiner Wahlheimat fliehen. Das Geld soll nun etwas gegen Nöte helfen – wir sagen Obrigado, Junior! Während Fußballvereine und -verbände bisher munter von Putin kassierten und erst in Zukunft kein schmutziges Gazprom-Geld mehr aus Russland wollen, hat Moraes einfach mal abgegeben vom Reichtum.
Willkommen, Jungs von der Tampa Bay! Es gibt zwar keine Bucht in München, aber immerhin ein paar schöne Isarstrände. Ob die Männer vom zweifachen Super Bowl Gewinner Tampa Bay Buccaneers die landschaftlichen Reize Münchens in diesem Jahr wirklich auskosten können, bleibt aber noch abzuwarten. Schließlich soll es kein Urlaub werden, der sie nach München verschlägt. Der Super Bowl Gewinner von 2020 wird das erste reguläre Saisonspiel der nächsten Saison der National Football League in München austragen. „Dieses historische Spiel wird eine entscheidende Rolle bei den Bemühungen der NFL spielen, die internationale Präsenz auszubauen und uns gleichzeitig ermöglichen, NFL-Fans in Deutschland direkt anzusprechen“, erklärte Buccaneers-Vize Joel Glazer. Wann das Spiel genau stattfindet ist noch offen. Falls die NFL ein volles Haus will, sollte sie aber vielleicht Tom Brady zu einem Comeback-Spiel überreden.
„Es ist mir eine große Ehre, diesen Platz zu übernehmen. Ich bin sicher, jeder kann verstehen, dass es mit gemischten Gefühlen einhergeht, dass es diese Woche passiert.“ Mit diesen empathischen Worten kommentiert Daniil Medwedew, dass er die neue Nummer eins der Herren-Weltrangliste im Tennis ist. Der 26-Jährige folgt auf Novak Djokovic und ist erst der dritte Weltranglistenerste aus Russland nach Jewgeni Kafelnikow und Marat Safin. Unter dem Hashtag #kiddontstopdreaming schreibt er zudem: „Deshalb möchte ich für den Frieden in der Welt, für den Frieden zwischen den Ländern bitten.“
Er ist jetzt der Alpen-Bernhard-Langer: Sepp Straka hat als erster Österreicher ein Turnier auf der PGA-Tour im Golf gewonnen. Der 28-Jährige siegte in Palm Beach Gardens in Florida und räumte direkt mal rund 1,3 Millionen Euro an Preisgeldern ab. Wenn Straka es nur einen Bruchteil so geschickt anstellt wie die deutsche Golf-Legende Bernhard Langer, macht er sich jetzt zum Gesicht Österreichs im Sport der Reichen und Schönen. Vielleicht begegnen sich der Österreicher und Langer ja demnächst bei den US Masters in Augusta – das Turnier machte Langer endgültig zum Golf-Star in Deutschland.
Alt sein und Spitzen-Tischtennis zeigen, ist in Deutschland keine reine Männersache mehr. Mit ihren 38 Jahren hat jetzt die deutsche Nationalspielerin Han Ying mit dem Sieg beim Turnier der 16 besten europäischen Spielerinnen den bisher wichtigsten Einzeltitel ihrer Karriere gewonnen. Mit der Mannschaft hat Han Ying schon einiges abgeräumt, inklusive drei Europameisterschafts-Titel. Jetzt war sie endlich mal persönlich an der Reihe. „Ich habe immer gut mit der Mannschaft gespielt und wir haben Titel geholt, aber bei den europäischen Top-Turnieren hatte es nie ganz geklappt.“ Hoffentlich nimmt sie sich ein Beispiel an Timo Boll und bleibt auch mit über 40 Jahren an der Platte.
„Alles ist endlich“, sagte Kugelstoßerin Christina Schwanitz und trat von einem Moment auf den nächsten zurück. Nachdem die 36-Jährige bei den deutschen Hallenmeisterschaften um ein paar Zentimeter die Qualifikation zur Hallen-Weltmeisterschaft verpasst hatte, beendete sie kurzerhand ihre Laufbahn und damit früher als geplant. Wir finden es cool, wenn auch eine lange unangefochtene Frau – 2015 sogar Weltmeisterin – mit dem Karriereende für Überraschung und Verblüffung sorgen kann. Wir wünschen viel Erfolg für die weitere Karriere, liebe Christina Schwanitz! Sie will jetzt bei der Bundeswehr beruflich durchstarten.